# taz.de -- Tote und Verletzte in London: Attacke vor dem Parlament
       
       > Vor dem Parlamentsgebäude in London sind am Mittwoch vier Menschen
       > getötet worden. Scotland Yard behandelt das „als einen terroristischen
       > Vorfall“.
       
 (IMG) Bild: Polizisten am britischen Parlament
       
       Dieser Beitrag wurde zuletzt 22.00 Uhr aktualisiert. 
       
       London/Berlin ap/rtr/afp/dpa/taz | Beim Angriff am Parlament in London sind
       vier Menschen getötet worden. Unter dem Todesopfern seien auch der
       mutmaßliche Angreifer und ein Polizist. Das berichteten britische Medien
       unter Berufung auf die Polizei London und auf Ärzte eines Londoner
       Krankenhauses. Mindestens 20 Menschen seien schwer verletzt worden.
       
       In unmittelbarer Nähe des britischen Parlaments ist ein Mann von der
       Polizei angeschossen worden. Er soll zuvor einen Polizisten mit einem
       Messer angegriffen haben. Beide seien den Verletzungen erlegen.
       
       Die Londoner Polizei sagte, Beamte seien wegen eines Zwischenfalls mit
       Schusswaffen auf der Westminster Bridge in der Nähe des Parlamentsgebäudes
       gerufen worden.
       
       Der britische Nachrichtensender BBC und die Tageszeitung Guardian
       berichteten von mindestens zwei Vorfällen im Zentrum: dem Angriff auf den
       Polizisten und mindestens fünf Menschen, die von einem Auto auf der
       nahegelegenen Westminster Bridge angefahren und verletzt worden seien.
       
       Eine Parlamentssitzung wurde ausgesetzt. Die Abgeordneten wurden aber von
       den Sicherheitskräften gebeten, das Parlamentsgebäude nicht zu verlassen.
       Auch die Regierung in der Downing Street No 10. blieb eingeschlossen.
       Premierministerin Theresa May sei in Sicherheit, hieß es. Am Abend tagte
       das Sicherheitskabinett. Das Unterhaus soll am Donnerstag wieder regulär
       tagen.
       
       Die Straßen um das Parlament waren weiträumig abgesperrt, ebenso die
       Brücken über die Themse. In der Innenstadt kam es zu größeren
       Verkehrsstaus. In den Fernsehübertragungen war das Viertel um das Parlament
       geräumt und fast menschenleer.
       
       „Wir behandeln dies als einen terroristischen Vorfall, bis wir etwas
       anderes wissen“, teilte Scotland Yard am Mittwoch auf Twitter mit. Gegen 21
       Uhr Ortszeit sprach Premierministerin Theresa May in einer Erklärung von
       einem „kranken und verkommenen Anschlag“. Jeder Versuch, die britischen
       Werte durch Terror zu besiegen, sei jedoch zum Scheitern verdammt.
       
       ## Jahrestag der Terroranschläge von Brüssel
       
       Das schottische Parlament hat nach dem mutmaßlichen Terrorangriff in London
       die Abstimmung über ein neues Unabhängigkeitsreferendum verschoben. Die
       Abgeordneten hätten in Edinburgh am Mittwoch darüber abstimmen sollen, ob
       sie eine Abspaltung von Großbritannien anstreben. Mehrere von ihnen
       forderten aus Respekt für die Opfer von London, die Debatte zunächst
       auszusetzen.
       
       Beim letzten Terroranschlag in London hatten im Juli 2005 vier Muslime mit
       britischem Pass in der Londoner U-Bahn und einem Bus Sprengsätze gezündet.
       56 Menschen starben, etwa 700 wurden verletzt.
       
       In Brüssel hatten am Mittwoch Menschen der Terroranschläge vor genau einem
       Jahr gedacht. Drei islamistische Selbstmordattentäter rissen am 22. März
       2016 am Flughafen und in der U-Bahn 32 Menschen mit in den Tod und
       verletzten mehr als 300 weitere.
       
       22 Mar 2017
       
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