# taz.de -- Portrait: Der Unermüdliche
       
 (IMG) Bild: Parteigründer und Nordfriese: Lars Schmidt
       
       Für seine politischen Gegner ist er „irre. Laienspieler. Vollends ab vom
       Kurs“. Lars Schmidt fordert vom Landkreis Nordfriesland die medizinische
       Versorgung auf den Inseln zu verbessern. Er initiierte 2016 das
       Bürgerbegehren „Zukunft. Grundversorgung Nordfriesland“ und hat nun eine
       Partei namens „Zukunft“ gegründet.
       
       Die Forderungen sind klar: Gynäkologie und Geburtshilfe in Niebüll, auf
       Föhr und Sylt. Eine Klinik im 24-Stunden-Betrieb für Tönning. An allen fünf
       Klinikstandorten im Kreis rund um die Uhr Rufbereitschaft eines
       Kinderarztes und jede Woche eine Krebssprechstunde. „Wir müssen neu
       anfangen“, sagt Schmidt. „Welches junge Pärchen bleibt sonst hier?“
       
       Seit Jahren kämpft Schmidt für die Nordfriesen. 2013 verklagte er das Land
       Schleswig-Holstein, nachdem die Geburtenstation in Westerland geschlossen
       wurde. Erfolg hatte er keinen. Eine Partei zu gründen findet er konsequent.
       „Ich bin zu sehr Querdenker, um mit den klassischen Parteien klarzukommen.“
       Das war nicht immer so. 
       
       Mit 15 Jahren trat er der SPD bei, wurde Gemeindevertreter in Sylt-Ost und
       schließlich Bundesdelegierter der Arbeitsgemeinschaft der Selbstständigen.
       2004 dann der Bruch mit der Partei. Man habe ihm auf einem Parteitag den
       Mund verbieten wollen, sagt Schmidt. Er gab sein Parteibuch zurück, behielt
       aber seine Mandate. „Ich bin eher ein Freund der direkten Demokratie“, sagt
       er.
       
       2012 gründete er die Initiative „Zukunft Sylt“, kämpfte etwa für Wohnraum
       auf den Inseln oder für den Erhalt eines englischen Kinos, das letzten
       Endes abgerissen wurde. Zwei Jahre später wollte Schmidt Sylter
       Bürgermeister werden, scheiterte aber mit seiner Kandidatur.
       
       Es gab auch Erfolge. Etwa im Februar 2016, als Schmidt mit einem
       Bürgerentscheid den Erhalt der Hallen zum Katastrophenschutz auf Sylt
       durchsetzen konnte. „Ich wusste immer, wo ich Veränderung wollte“, sagt er.
       In der Schule setzte er sich etwa für die Drittelparität ein. „Ich habe
       nicht verstanden, warum die Lehrer so viel Stimmrecht haben sollten, wie
       Eltern und Schüler zusammen“, sagt er. Durchsetzen konnte er sich nicht,
       aber er kämpfte bis zum Schluss. „Es gibt da ein friesisches Motto“, sagt
       Schmidt. „Lieber tot als Sklave.“ Anna Gröhn
       
       22 Feb 2017
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Anna Gröhn
       
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