# taz.de -- Kolumne Leipziger Vielerlei: Knastzustände und rubbelnde Sachsen
       
       > Über Suizide in einer Justizvollzugsanstalt, eine langsame
       > Untersuchungskommission und spielfreudige Leipziger.
       
 (IMG) Bild: Die JVA in Leipzig: Hier wurden in den letzten Monaten bereits zwei Suizide begangen
       
       In der Justizvollzugsanstalt Leipzig hat ein Gefangener Suizid begangen.
       Old News, denken Sie jetzt, das war doch schon im vergangenen Herbst?
       Dieser Syrer, Jaber al-Bakr? Nein, traurigerweise ist das vor anderthalb
       Wochen schon wieder passiert. Diesmal ein 28-jähriger Deutscher, der noch
       am Tag seiner Einlieferung starb. Wie ist es zu dem Suizid gekommen? Die
       Leipziger Volkszeitung will [1][herausgefunden] haben, dass es in der
       Justizvollzugsanstalt nicht genug Personal und Platz gebe.
       
       Themen, die auch im Herbst schon aufkamen, als sich der syrische
       Terrorverdächtige al-Bakr in seiner Zelle selbst tötete. Ihn fand die
       Praktikantin, ein Dolmetscher war anfangs nicht aufzutreiben. Bei ihm
       stellte sich eine weitere Frage: Wie mit Inhaftierten umgehen, die ein
       Selbstmordattentat geplant haben? Die spöttischen Stimmen damals: Bei einem
       geplanten Selbstmordattentat davon auszugehen, dass der Verdächtige nicht
       selbstmordgefährdet ist – na ja.
       
       Dann hat sich aber eine Untersuchungskommission gebildet. Die wollte bis
       Ende des Jahres einen Bericht vorlegen, wie zur Hölle die sächsischen
       Behörden es wieder und wieder schaffen, Kritik auszulösen. Ja, okay, bis
       Ende des Jahres hat nicht geklappt. Aber kommenden Dienstag soll der
       Bericht dann wirklich fertig sein und der Öffentlichkeit vorgestellt
       werden. Dreifaches Indianer-Ehrenwort.
       
       Ein bisschen was Positives gab es die Woche aber auch: Eine Fliegerbombe in
       Leipzig-Mockau wurde erfolgreich beseitigt. Am Dienstag wurde sie gefunden,
       dann abtransportiert und am Werbeliner See bei Rackwitz gesprengt.
       
       Außerdem hat das Sachsenlotto seine Jahresbilanz für 2016 herausgegeben. Im
       vergangenen Jahr gab es fünf Lotto-Millionäre in Sachsen, einen davon im
       Landkreis Leipzig. Besonders auf ihre Rubbellose sind sie bei der
       staatlichen Lotteriegesellschaft stolz. Geschäftsführer Siegfried Schenek
       teilte mit: „Die Sachsen rubbeln gern und immer mehr.“
       
       23 Jan 2017
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.lvz.de/Leipzig/Polizeiticker/Polizeiticker-Leipzig/Schon-wieder-Leipzig-Gefangener-erhaengt-sich-in-seiner-Zelle
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Sarah Emminghaus
       
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