# taz.de -- Facebook, Twitter und Youtube: Gemeinsam gegen Terror-Propaganda
       
       > Forderungen an Online-Netzwerke, Content schneller und konsequenter zu
       > löschen, gibt es schon lange. Eine gemeinsame Datenbank soll dies nun
       > vereinfachen.
       
 (IMG) Bild: Facebook, Twitter und Youtube gehen jetzt gemeinsam gegen Terror-Propaganda vor
       
       Menlo Park dpa | Facebook, Twitter und YouTube tun sich zusammen, um
       effizienter gegen terroristische Propaganda im Internet vorzugehen. Die
       drei Plattformen wollen gemeinsam mit Microsoft bereits aus ihren Diensten
       gelöschte Fotos und Videos mit einer Art „digitalen Fingerabdruck“ versehen
       und sie in einer Datenbank untereinander austauschen, wie es in einem
       Blogeintrag in der Nacht zum Dienstag hieß. Damit müssten die Bilder und
       Videos nicht mehr bei jedem einzelnen Online-Dienst aufs Neue gefunden
       werden, um gelöscht zu werden.
       
       Dem weltgrößten Online-Netzwerk Facebook, dem Kurznachrichtendienst Twitter
       und Googles Videoplattform YouTube wurde immer wieder vorgeworfen, nicht
       konsequent genug gegen terroristische Propaganda und Rekrutierungsaufrufe
       von Extremisten vorzugehen. Ihre Zusammenarbeit könnte dabei helfen, dass
       solche Bilder und Videos schneller aus dem Netz verschwinden.
       
       Die nun vereinbarte Kooperation sei für andere Teilnehmer offen, hieß es in
       dem Eintrag des „Newsroom“-Blogs von Facebook. Inhalte sollen dabei nicht
       automatisch gelöscht werden, wenn sie in die Datenbank aufgenommen wurden.
       Sie sollen vielmehr zunächst nach den jeweiligen Richtlinien der Dienste
       geprüft werden. Zugleich sind die Plattformen meist auf einer Linie, wenn
       es um Darstellung von Gewalt und Terror-Propaganda geht. Sie sagten in
       Europa bereits zu, gemeldete Inhalte möglichst binnen 24 Stunden zu
       entfernen. Zugleich geraten inzwischen andere Dienste wie der Messenger
       „Telegram“ in die Kritik, weil ihnen vorgeworfen wird, in solchen Fällen
       viel zu lasch zu sein.
       
       Bei der Erstellung des „digitalen Fingerabdrucks“ wird zu einer Datei
       anhand ihrer Merkmale ein spezieller Code generiert, der ausschließlich zu
       ihr passt. Es wird immer wieder versucht, solche Systeme durch
       Veränderungen am Ausgangsmaterial auszuhebeln, zum Beispiel indem man das
       Bild spiegelverkehrt macht oder nur einen Ausschnitt übrig lässt. YouTube
       kennt das Problem etwa aus dem Kampf gegen das Hochladen urheberrechtlich
       geschützter Videos.
       
       In dem Blogeintrag wurden keine Angaben dazu gemacht, welche Technologie
       für die „digitalen Fingerabdrücke“ zum Einsatz kommt. Daten, die Nutzer
       persönlich identifizierbar machen, würden nicht geteilt, betonten die
       Unternehmen.
       
       6 Dec 2016
       
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