# taz.de -- APEC-Gipfel in Lima: Obama nimmt Trump in Schutz
       
       > „Erwartet nicht das Schlechteste“, sagte der US-Präsident mit Blick auf
       > seinen Nachfolger. China sorgt sich derweil vor einer möglichen
       > Abschottungspolitik der USA.
       
 (IMG) Bild: Nach jeder Wahl gäbe es ein Gefühl der Unsicherheit, sagt Obama
       
       Lima dpa | Bei seinem letzten öffentlichen Auftritt im Ausland hat
       US-Präsident Barack Obama vor einer Vorverurteilung seines Nachfolgers
       Donald Trump gewarnt. „Erwartet nicht das Schlechteste, hofft, dass die
       Administration ihren Job machen und arbeiten wird. Danach kann man sein
       Urteil fällen“, sagte Obama in Lima bei einer Veranstaltung mit 1.000
       Studenten und jungen Führungskräften. Er nahm in der peruanischen
       Hauptstadt am Gipfel der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft
       (Apec) teil. Nach jeder Wahl gäbe es ein Gefühl der Unsicherheit.
       
       Im Fokus stand in Lima die Sorge um eine Abschottungspolitik Trumps, der
       Freihandelsabkommen für Jobverluste in den USA verantwortlich macht. Chinas
       Regierung, der Trump mit Strafzöllen gedroht hatte, warnte vor
       Rückschritten – ohne aber Trump direkt zu nennen. Staatschef Xi Jinping
       betonte: „China macht die Tür nicht zu.“ Bei einem Treffen mit Obama sagt
       er, man hoffe auf einen „sanften Übergang“ beim Wechsel im Weißen Haus.
       
       An dem Gipfel von 21 Staats- und Regierungschefs, der bis Sonntag dauert,
       nahm auch Russlands Präsident Wladimir Putin teil. Zu einem möglichen
       Treffen von Putin und Obama sagte Putins Sprecher Dmitri Peskow nach
       Angaben der Agentur Interfax: „So oder so werden sie während des Gipfels
       aufeinander stoßen.“ Dabei sei ein kurzes Gespräch im Stehen möglich, ein
       gesondertes Treffen sei nicht geplant. Wegen der russischen Bombardements
       und Putins Parteinahme für Syriens Machthaber Baschar al-Assad war es zum
       Zerwürfnis gekommen. Putin setzt auf weit bessere Beziehungen mit Trump.
       
       Es ist der letzte Gipfel von US-Präsident Obama, der nun um sein
       Prestigeprojekt, das bisher größte Freihandelsabkommen TPP mit zwölf
       Ländern der Region bangen muss. Trump ist ein Gegner von TPP. Das Abkommen
       von zwölf Staaten (ohne China) sollte auch den geostrategischen US-Einfluss
       in der Asien-Pazifik-Region stärken. „Es wird nicht das Gleiche sein, wie
       er regiert und wie er Wahlkampf gemacht hat“, meinte Obama über Trump. Er
       erwarte auch keine großen Veränderungen in der Lateinamerikapolitik.
       
       Die beste Form, die US-Interessen zu schützen, seien auch gute Beziehungen
       zu den Nachbarn. Er betonte mit Blick auf Trumps Ankündigung, rasch drei
       Millionen Migranten ohne Papiere des Landes zu verweisen, dass die Zahl der
       illegalen Migranten bereits zurückgegangen sei. „Aber der Eindruck ist,
       dass die Zahl gestiegen ist.“ Trump übernimmt das Amt am 20. Januar 2017.
       
       20 Nov 2016
       
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