# taz.de -- DAS DETAIL: Der Prinz und die Erbse
       
       VEGAN Ein bekannter deutscher Wursthersteller entdeckt jetzt die
       Hülsenfrucht für seine Produkte
       
       Fleisch ist out – zumindest wenn man Christian Rauffus glauben möchte. Er
       ist Geschäftsführer und Inhaber des Wurstherstellers Rügenwalder Mühle.
       „Ernährungsphysiologisch ist die Wurst nicht so der Brüller“, sagt er über
       das Produkt, das ihn und sein Unternehmen groß gemacht hat. Außer dem
       Geschmack gebe es nichts Positives daran. Folgerichtig stellt Rügenwalder
       schon seit geraumer Zeit vegetarische Wurstalternativen her.
       
       Nun ist Rauffus auf eine neue Zutat gestoßen: Er will die ERBSE groß
       machen. Daraus werde ein „streichfähiges Produkt“ in die Supermarktregale
       kommen, sagt Rauffus der FAZ. Landwirten rät er schon mal, mehr Erbsen
       anzubauen. Im Nordwesten Deutschlands gebe es wenig Erbsen oder Soja aus
       der Region, so der Wurstfabrikant.
       
       Vielleicht ist damit auch bald ein anderes Problem behoben. Die Stiftung
       Warentest bewertete das vegetarische Schnitzel der Rügenwalder Mühle im
       September mit „mangelhaft“. Es wurde eine bedenkliche Menge Mineralöl darin
       gefunden.
       
       Veganer kritisierten zudem die bislang im Sortiment befindliche
       vegetarische Wurst: Durch die Verwendung von Eiern würden elfmal so viele
       Tiere sterben wie für die aus Fleisch.
       
       Aber jetzt ist ja vielleicht die Erbse das neue Schwein.
       
       Judith Freese
       
       16 Nov 2016
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Judith Freese
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA