# taz.de -- Militärische Zusammenarbeit mit den USA: Philippinen suspendieren Patrouillen
       
       > Eigentlich sind die USA und die Philippinen enge Verbündete. Doch der
       > neue Präsident Duterte scheint auf die guten Beziehungen nicht viel Wert
       > zu legen.
       
 (IMG) Bild: Finden Gefallen an der Provokation: Verteidigungsminister Lorenzana und Präsident Duterte
       
       Manila dpa | Mit der Aussetzung gemeinsamer Patrouillen im umstrittenen
       Südchinesischen Meer verschärfen die Philippinen den Streit mit den USA.
       Die philippinischen Streitkräfte erklärten zudem, nicht auf die finanzielle
       Unterstützung der USA angewiesen zu sein.
       
       Die Philippinen und China streiten um Inseln im Südchinesischen Meer, die
       für die Fischerei und die Rohstoffgewinnung interessant sind. Eine
       Entscheidung des internationalen Schiedshofes zugunsten Manilas wird von
       Peking nicht anerkannt.
       
       Die USA und die Philippinen sind traditionell enge Verbündete und
       organisieren immer wieder gemeinsame Patrouillen im Südchinesischen Meer.
       Manila werde diese Patrouillen aussetzen, sagte Verteidigungsminister
       Delfin Lorenzana am Freitag.
       
       Unter dem neuen philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte hat das gute
       Verhältnis zu den USA Risse bekommen. Duterte nannte den US-Präsidenten
       Barack Obama gleich zu Anfang seiner Amtszeit einen „Hurensohn“, der „zur
       Hölle fahren“ solle. Washingtons Kritik an außergesetzlichen Erschießungen
       von Verdächtigen im Drogenkrieg der Philippinen wies Duterte zurück.
       
       Über das Ende der gemeinsamen Einsätze im Südchinesischen Meer seien die
       US-Amerikaner bereits informiert, sagte Lorenzana. Das philippinische
       Militär sei zudem nicht auf Finanzhilfen der USA angewiesen. „Wir können
       ohne diese Hilfe leben.“ Bisher habe der Inselstaat jährlich 30 Millionen
       Dollar Militärhilfe erhalten. Die Mittel werde man stattdessen beim eigenen
       Kongress anfordern, sagte Lorenzana.
       
       Er stimme den Aussagen des philippinischen Außenministers Perfecto Yasay
       zu, der den USA am Donnerstag Versagen auf den Philippinen vorgeworfen
       hatte. Lange habe das philippinische Militär von den USA „nur abgetragene
       Sachen, keine neue Ausrüstung“ erhalten. „Die Amerikaner sind darin
       gescheitert, unsere Kapazitäten so auszubauen, dass wir mit dem mithalten
       können, was in der Region geschieht.“
       
       Präsident Duterte hatte am Donnerstag gesagt, die Philippinen würden bei
       den USA oder der Europäischen Union nicht „um Unterstützung betteln“. Beide
       Seiten hatten Dutertes aggressiven Drogenkrieg mit Fällen fragwürdiger
       Tötungen kritisiert.
       
       Im Land selbst haben die Bürger kaum Probleme mit Dutertes Vorgehen. In
       einer am Freitag veröffentlichten Umfrage gaben 84 Prozent der 1.200
       Befragten an, „sehr“ oder „überwiegend zufrieden“ mit Dutertes Kampf gegen
       den Rauschgifthandel zu sein.
       
       7 Oct 2016
       
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