# taz.de -- Taifun „Nida“ fegt über Südchina hinweg: Überschwemmungen befürchtet
       
       > Schulen und Fabriken mussten schließen, Millionen Menschen können keinen
       > Fuß vor die Tür setzen. Der Tropensturm legt ganze Metropolen lahm.
       
 (IMG) Bild: In Hongkong legte „Nida“ den Straßenverkehr lahm
       
       Hongkong/Peking dpa | Mit voller Wucht ist der Taifun „Nida“ am Dienstag
       über Südchina gefegt. Wegen heftiger Sturmböen und schwerer Niederschläge
       kam das Leben in der Wirtschaftsmetropole Hongkong und anderen
       Millionenstädten wie Shenzhen und Guangzhou in der dicht bevölkerten Region
       weitgehend zum Stillstand.
       
       In Hongkong wurden Windgeschwindigkeiten zwischen 80 und 150
       Stundenkilometer gemessen, so dass die höchste Taifun-Alarmstufe galt.
       Hunderte Flüge und der Fährverkehr wurden gestrichen.
       
       Auf Fotos und in sozialen Medien geteilten Videos waren eingestürzte
       Baugerüste und geparkte Autos zu sehen, die durch den heftigen Wind gedreht
       wurden. Andere Bilder zeigten menschenleere Straßen und Einkaufszentren,
       weil Millionen Menschen aufgefordert waren, während des Taifuns nicht vor
       die Tür zu gehen. Schulen, Fabriken und viele Firmen blieben geschlossen.
       Auch an der Börse von Hongkong wurde am Dienstag nicht gehandelt.
       
       „Es ist der schlimmste Taifun im Perlfluss-Delta seit 1983 und wird schwere
       Überschwemmungen bringen“, sagte ein Stadtvertreter in der benachbarten
       Metropole Guangzhou laut amtlicher Nachrichtenagentur Xinhua. Auch dort
       fielen die Flüge am Morgen aus. Ähnlich wurden alle Züge aus der Provinz
       Guangdong am Dienstag gestrichen, was Hundertausende Reisende betrifft.
       
       Vorsorglich waren die Menschen in Guangdong aufgefordert worden, sich mit
       Nahrungsmitteln und anderen notwendigen Dingen für drei Tage einzudecken.
       Sie sollten besser daheim bleiben. Auch in den anderen südchinesischen
       Provinzen Hunan, Yunnan und der Region Guizhou wurde Sturmwarnung gegeben
       und vor heftigen Überschwemmungen gewarnt.
       
       „Nida“ folgt auf „Nepartak“, der Mitte Juni als erster Taifun der Saison
       die Ostküste Chinas getroffen und schwere Verwüstungen angerichtet hatte.
       
       Bei sommerlichen Unwettern, Hagelstürmen, Überschwemmungen und Erdrutschen
       in China sind seit Juni nach amtlichen Angaben mehr als 800 Menschen ums
       Leben gekommen. Zehntausende Häuser wurden zerstört, fast zwei Millionen
       Menschen wurden vorübergehend in Sicherheit gebracht. Mehr als eine Million
       Menschen brauchten dringend Hilfe, um in der Not über die Runden zu kommen,
       berichtete das Innenministerium.
       
       2 Aug 2016
       
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