# taz.de -- Neues Kabinett in Großbritannien: Johnson wird Außenminister
       
       > Die neue Premierministerin Theresa May beruft nach ihrer Ernennung ihr
       > Kabinett. Dabei gibt es einige Änderungen und eine große Überraschung.
       
 (IMG) Bild: Der zukünftige Außenminister auf dem Weg in die Downing Street
       
       London ap/rtr/afp | Der frühere Londoner Bürgermeister Boris Johnson wird
       britischer Außenminister. Die neue Premierministerin Theresa May ernannte
       den Vorkämpfer für einen EU-Austritt Großbritanniens am Mittwoch zum
       Nachfolger von Philipp Hammond, der neuer Schatzkanzler wird.
       
       Johnson galt nach der Rücktrittsankündigung des bisherigen Regierungschefs
       David Cameron als Favorit auf dessen Nachfolge, verzichtete jedoch auf eine
       Kandidatur. Im anschließenden innerparteilichen Wahlkampf der Konservativen
       unterstützte er Mays Konkurrentin Andrea Leadsom, die am Montag als letzte
       Mitbewerberin das Handtuch warf und damit den Weg für May freimachte.
       
       Energieministerin Amber Rudd wird die neue Innenministerin. Das teilte das
       Büro der Premierministerin mit. Der bisherige Verteidigungsminister Michael
       Fallon behält sein Amt.
       
       Der frühere Generalsekretär der Tories David Davis soll den Austritt
       Großbritanniens aus der Europäischen Union organisieren. May übertrug ihm
       das neu geschaffene Brexit-Ministerium. Der Europaskeptiker hat den Ruf,
       erzkonservativ zu sein.
       
       Der bisherige Finanzminister George Osborne scheidet laut einer offiziellen
       Mitteilung aus der Regierung aus. Osborne hatte als Konsequenz aus dem
       Brexit-Votum angekündigt, er wolle die Körperschaftssteuer auf unter 15
       Prozent senken, um Unternehmen im Land zu halten. Im vergangenen Herbst
       hatte er sich Kritik auch aus den Reihen der Konservativen Partei wegen
       Milliarden-Kürzungen bei den Sozialausgaben zugezogen. Er nahm daraufhin im
       November Einschnitte bei den Hilfen für die Ärmsten zurück.
       
       In einer ersten Rede betonte die 59-jährige May vor dem Regierungssitz in
       der Downing Street, dass sie gegen die „brennende Ungerechtigkeit“ kämpfen
       will. Großbritannien müsse eine Union aller Bürger sein, betonte May in
       ihrer Rede. Sie werde keine Entscheidungen treffen, die von den Interessen
       einiger weniger Privilegierter getrieben seien. „Gemeinsam werden wir ein
       besseres Britannien bauen.
       
       13 Jul 2016
       
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