# taz.de -- Rekord bei Fahrgastzahlen bei der Deutschen Bahn
       
       > VERKEHR Mehr Reisende, aber Probleme im Güterverkehr ergeben eine
       > gemischte Bilanz
       
       BERLIN dpa/rtr | Mit ICE und Intercity der Deutschen Bahn sind im ersten
       Halbjahr so viele Fahrgäste gefahren wie noch nie. Insgesamt fällt die
       Zwischenbilanz des Konzerns nach den ersten sechs Monaten aber gemischt
       aus. Die Bahn steigerte ihren Gewinn deutlich, doch der Umsatz stagnierte.
       
       Mehr Personal soll nach den jüngsten Gewalttaten in Bayern die Sicherheit
       in Zügen und auf Bahnhöfen erhöhen. Die Zahl der Sicherheitsleute wird in
       den nächsten Jahren um etwa 500 auf 4.200 aufgestockt. Einer der Angriffe,
       eine Attacke mit einer Axt, hatte sich in einem Zug bei Würzburg ereignet.
       Derzeit sind etwa 3.700 Bahnsicherheitsleute und 5.000 Beamte der
       Bundespolizei im Einsatz.
       
       Dem bundeseigenen Unternehmen machte im ersten Halbjahr der Wettbewerb
       sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr zu schaffen, wie Bahnchef
       Grube sagte. Die Fernbus-Konkurrenz zwingt die Bahn zu Sonderangeboten.
       Hatte die Bahn für IC und ICE noch im März wieder wachsende Gewinne
       angekündigt, geht der Konzern nun eher von einem Rückgang aus. Ein
       Dauerproblem ist die Güterbahn, wo Transportmengen und Umsatz entgegen der
       März-Prognosen eher zurückgehen werden. Bei der Tochter DB Cargo sollen
       Hunderte kleiner Güterbahnhöfe geschlossen oder seltener angefahren werden
       und voraussichtlich mehrere Tausend Stellen wegfallen.
       
       Gut lief das Geschäft mit dem Schienennetz und bei der Tochter DB Arriva,
       die im europäischen Ausland Busse und Bahnen betreibt. Die kriselnde
       Güterbahn DB Cargo büßte im ersten Halbjahr Umsatz ein, konnte aber ihren
       Verlust verringern.
       
       Im Fernverkehr mit ICE und Intercity stieg die Zahl der Fahrten im
       Vergleich zum ersten Halbjahr 2015 um 10,6 Prozent auf 66,7 Millionen.
       Grube sprach von „ersten wirtschaftlichen Erfolgen“ des vor einem Jahr
       begonnenen Konzernumbaus. Zur Rekordfahrtenzahl trug nach Bahnangaben bei,
       dass seit dem Winter die Neubaustrecke Erfurt–Halle/Leipzig in Betrieb ist.
       Zudem wurden mehr Fahrkarten mit Sonderangeboten verkauft: 2,3 Millionen
       „Sparpreis“-Tickets waren es im ersten Halbjahr, knapp sechs Prozent aller
       Fahrscheine, wie Grube sagte. Anders als im Vorjahr gab es keinen Streik.
       
       Der Umsatz im Fernverkehr wuchs um 90 Millionen Euro oder 4,7 Prozent auf
       rund 2 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern sank jedoch um 3
       Millionen Euro oder 5,3 Prozent auf 54 Millionen Euro. Finanzvorstand
       Richard Lutz begründete dies mit steigenden Kosten bei Bahnstrom, Personal
       und Trassengebühren. Im Regionalverkehr verlor die Bahn weiter
       Marktanteile: Dort sank ihre Verkehrsleistung um 3,3 Prozent.
       
       28 Jul 2016
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Clara Heinrich
       
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