# taz.de -- Streit um Konfliktregion Berg-Karabach: Sie wollen wieder verhandeln
       
       > Nachdem es im April erneut zu Gefechten kam, wollen Armenien und
       > Aserbaidschan nun eine Lösung finden. Im Juni werden die Konfliktparteien
       > verhandeln.
       
 (IMG) Bild: Wollen reden: Armeniens Präsident Sersch Sargsjan und Aserbaidschans Ilham Aliyev
       
       WIEN ap/dpa | Nach dem erneuten Ausbruch heftiger Gefechte in Berg-Karabach
       im April wollen Armenien und Aserbaidschan im Juni neue Verhandlungen über
       eine umfangreiche Lösung des Konflikts führen. Darauf verständigten sich
       die beiden wegen der Südkaukasusregion zerstrittenen Nachbarländer am
       Montag. Zuvor hatten sich die beiden Präsidenten, Armeniens Sersch Sargsjan
       und Aserbaidschans Ilham Aliyev, am Montag mit den Außenministern der USA,
       Russlands und Frankreichs in Wien getroffen.
       
       Berg-Karabach gehörte bis zum Zerfall der Sowjetunion als autonomes Gebiet
       zur Sowjetrepublik Aserbaidschan, dort leben aber mehrheitlich ethnische
       Armenier. Seit Ende des Krieges in den 1990er Jahren steht die Region unter
       Kontrolle ethnisch armenischer Milizen und armenischer Regierungstruppen.
       Die Kämpfe im April waren die schlimmsten seit mehr als zwei Jahrzehnten
       gewesen. Mehr als 120 Menschen wurden dabei getötet. Eine von Russland
       vermittelte Waffenruhe beendete die Kämpfe zunächst.
       
       US-Außenminister John Kerry, sein russischer Kollege Sergej Lawrow und
       Frankreichs Jean-Marc Ayrault wollten die beiden Präsidenten dazu drängen,
       sich wieder zu einem 1994 vereinbarten Waffenruheabkommen zu bekennen. Ein
       weiteres Ziel war gewesen, die seit zwei Jahrzehnten ergebnislosen
       Friedensverhandlungen neu zu beleben.
       
       „Die Präsidenten haben ihr Bekenntnis zu der Waffenruhe und der friedlichen
       Lösung des Konflikts wiederholt“, hieß es am Montag in einer Erklärung. Sie
       seien darüber übereingekommen, dass eine Einigung so schnell wie möglich
       erreicht werden solle. Unter anderem verständigten sich die
       Konferenzteilnehmer auf eine stärkere Bewachung der Waffenruhenlinie und
       die mögliche Platzierung von Kameras, um Verstöße gegen die Feuerpause
       dokumentieren zu können.
       
       17 May 2016
       
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