# taz.de -- Die Werbepause: Schön perfide gegen rechts
       
 (IMG) Bild: Das ist nicht Beate Zschäpe
       
       Kleines Gedankenspiel: Ein rechter Hetzer sitzt in seinem holzvertäfelten
       Arbeitszimmer, legt die Springerstiefel hoch und fragt sich, was es auf
       YouTube Neues gibt. Laptop auf, „Lutz Bachmann“ suchen, Video starten. Doch
       statt Bachmann spricht Arif aus Syrien und erzählt, dass Lutz ein
       verurteilter Straftäter ist und 99 Prozent der Menschen, die nach
       Deutschland fliehen, gar nicht kriminell sind.
       
       Das könnte so ähnlich passieren. Der Verein „Flüchtlinge Willkommen“ hat
       vor rund 100 einschlägige YouTube-Videos eigene Kurzclips schalten lassen.
       Die Initiative „Search racism. Find truth“ soll ein Zeichen gegen
       Hetzvideos setzen.
       
       Ganz schön perfide Werbestrategie: perfekt zielgruppenoptimiert und
       direkt zum Konsumenten nach Hause. Es gibt nur zwei Haken. Erstens: Die
       meisten Nutzer sind genervt von der nicht wegklickbaren Werbung vor
       YouTube-Videos und ignorieren sie. So wird es dem obigen Hetzer wohl auch
       gehen, auch wenn anderes zu hoffen ist.
       
       Zweitens, und das ist noch ein bisschen kniffliger: Auch BetreiberInnen
       rechter YouTube-Kanäle verdienen Geld mit der Werbung, die vor die Videos
       geschaltet wird. „Search racism. Find truth“ finanziert zu einem kleinen
       Teil also auch die Verbreitung des rechten Gedankenguts. HAP
       
       21 Apr 2016
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Hanna Pütz
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA