# taz.de -- Handelskonzern Metro: Aus eins mach zwei
       
       > Großhandel und Elektrohandel sollen beim Konzern Metro künftig unabhängig
       > voneinander agieren. Das habe auch Vorteile für die Belegschaft, meint
       > der Chef.
       
 (IMG) Bild: Hübsches aus dem Bereich der Symbolbilder – selbsterklärend, versteht sich
       
       Düsseldorf dpa | Der Handelskonzern Metro steht vor der Aufspaltung. Die
       beiden wichtigsten Geschäftsbereiche des Unternehmens – das
       Großhandelsgeschäft und die Elektroniksparte Media Saturn – sollen nach den
       Plänen von Konzernchef Olaf Koch künftig als selbstständige börsennotierte
       Unternehmen geführt werden. Die Aufspaltung sei „der logische nächste
       Schritt in der Transformation der Metro-Gruppe“, sagte Koch am Mittwoch.
       
       Stimmen Vorstand und Aufsichtsrat der Metro den Plänen nach weiterer
       Prüfung zu, soll die Aufspaltung bis Mitte 2017 umgesetzt werden. Die
       Großaktionäre Haniel, Schmidt-Ruthenbeck und Beisheim unterstützen das
       Vorhaben, wie der Konzern mitteilte. Aber auch die anderen Aktionäre werden
       auf einer Hauptversammlung die Gelegenheit bekommen, über den Schritt
       abzustimmen. An der Börse schnellte die Metro-Aktie nach Bekanntgabe der
       Pläne um rund neun Prozent in die Höhe.
       
       Koch betonte, zwischen den beiden Metro-Unternehmenssparten existierten nur
       sehr wenige operative Überschneidungen und sehr wenige Synergien. Deshalb
       mache es keinen Sinn, weiter an der bestehenden Struktur festzuhalten.
       Unabhängig voneinander könnten die Sparten dynamischer und effizienter
       agieren und ihr Wachstum beschleunigen.
       
       Durch einen Spin-Off sollen deshalb das Großhandelsgeschäft mit den Marken
       Metro Cash&Carry und Makro sowie die SB-Warenhauskette Real aus dem Konzern
       abgespalten und als selbstständiges börsennotiertes Unternehmen
       weitergeführt werden. Die Leitung soll der bisherige Konzernchef Koch
       übernehmen. Auf den Bereich entfallen knapp zwei Drittel des Metro-Umsatzes
       und drei Viertel des operativen Ergebnisses. Im vergangenen Geschäftsjahr
       2014/15 war der Umsatz des Metro-Konzerns um 1,2 Prozent auf 59,2
       Milliarden Euro gestiegen. Das EBIT vor Sonderfaktoren sank leicht auf 1,5
       Milliarden Euro.
       
       ## „Wachstumsdynamik erhöhen“
       
       Unter dem bisherigen Dach der Metro AG verbliebe nach der Abspaltung allein
       Europas größte Elektronikkette Media Saturn. Sie soll künftig – unter neuem
       Namen – vom Media-Saturn-Chef Pieter Haas geführt werden. Die Aktionäre der
       Metro AG sollen nach den bisherigen Plänen Aktien an beiden Gesellschaften
       im Verhältnis zu ihren Anteilen erhalten.
       
       Die Abspaltung werde aber auch für die Beschäftigten positive Effekte
       haben, meinte Koch. „Wir gehen davon aus, dass wir die Wachstumsdynamik
       erhöhen können. Deshalb sollten wir in der Lage sein, mehr Beschäftigung zu
       ermöglichen.“ Metro beschäftigt in 30 Ländern rund 230.000 Mitarbeiter.
       Beide Unternehmenszentralen sollen in Düsseldorf sein. Das operative
       Geschäft von Media Saturn werde aber weiter von Ingolstadt aus gelenkt,
       sagte Koch.
       
       Media Saturn-Chef Haas begrüßte die Pläne. „Wir hätten künftig eine
       Mehrheitsgesellschafterin, die sich ausschließlich auf unsere Branche
       konzentriert und wir wären der Kern ihrer Aktivitäten“, betonte der
       Manager. Er sehe großes Potenzial, dass auf diese Weise verstärkt in
       Zukunftsthemen investiert werden könne.
       
       Auch bei Aktionärsvertretern stießen die Pläne auf Zustimmung. Jella
       Benner-Heinacher von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz
       (DSW) sagte: „Das macht Sinn und könnte den Börsenwert erheblich steigern.“
       
       30 Mar 2016
       
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