# taz.de -- heute in Bremen: „Fokus auf Flucht“
       
       > Ringvorlesung Die Hochschule Bremen informiert über die soziale Arbeit
       > mit Geflüchteten
       
       taz: Frau Hirschberg, was halten Sie davon, dass in der Arbeit mit
       Geflüchteten viele Quereinsteiger den Job übernehmen? 
       
       Marianne Hirschberg: Dass angesichts der überwältigenden Situation auch
       ungelernte Fachkräfte hinzukommen, darf nur ein Ausnahmezustand sein.
       Entscheidend ist, dass Gewalt gegenüber Geflüchteten, wie Übergriffe
       gegenüber Frauen von Wachpersonal zum Beispiel, niemals passiert. Es ist
       eine staatliche Verpflichtung, dass Fachpersonal sensibilisiert und
       interkulturell geschult wird.
       
       Was bedeutet das? 
       
       Für die Arbeit mit Geflüchteten ist es entscheidend, genug DolmetscherInnen
       in den Erstsprachen der Geflüchteten bereit zu stellen, die beispielsweise
       auch psychologische Gespräche übersetzten und vermitteln können. Hierbei
       geht es auch darum, dass traumatisierende Erfahrungen verarbeitet werden.
       
       SozialarbeiterInnen müssen also auch therapeutische Aufgaben übernehmen? 
       
       Nein, Fachleute für Soziale Arbeit sind keine PsychologInnen, müssen aber
       fundiert ausgebildet sein. Dies bietet unser Studiengang. Allerdings
       sollten auch QuereinsteigerInnen und ungelernte Fachkräfte eine kurze
       Vermittlung von interkulturellen Kompetenzen erhalten.
       
       Steht die Soziale Arbeit vor neuen Herausforderungen? 
       
       Auf jeden Fall, aber Kompetenzen wie einen gender- oder kultursensiblen
       Umgang mit Menschen vermitteln wir ohnehin. Eine Auseinandersetzung mit der
       Unterschiedlichkeit der Menschen ist bereits in unserem Lehrplan enthalten.
       
       Ist die Vorlesungsreihe eine Ergänzung der Inhalte des Studiengangs? 
       
       Ja, zum einen ist es ein Zusatzangebot für die Studierenden mit dem Fokus
       auf Flucht und die berufliche Praxis in Bremen. Zum anderen wollen wir
       einen öffentlichen Raum zur Diskussion über das Thema schaffen, im Sinne
       unseres gesellschaftlichen Bildungsauftrages als Hochschule.
       
       INTERVIEW LEANDRA HANKE
       
       „Der neue Fachdienst Flüchtlinge“: 17.30 Uhr, Raum SI 364, Hochschule
       Bremen (jeden 2. Dienstag bis 14. Juni)
       
       22 Mar 2016
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Leandra Hanke
       
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