# taz.de -- heute in hamburg: "Über dicke Mädchen"
       
       > Poetry-Slam Anika Stracke organisiert Schlachten der Dichter über den
       > Wahnsinn des Lebens
       
       taz: Frau Stracke, Poesie und Comics – wie passt das zusammen? 
       
       Anika Stracke: Auf den ersten Blick gar nicht. Die Kurzgeschichten, die von
       unserer Künstlerin auf der Bühne vorgetragen werden, wecken jedoch sehr
       viele Assoziationen. Sie sind alle selbst verfasst und behandeln Themen und
       Probleme, die jeder kennt. Dadurch ist es dann spannend zu sehen, wie
       unsere Comiczeichner und Illustratoren dazu ihre ganz eigenen, neuen
       Geschichten, nämlich Bildgeschichten, als Comic auf der Leinwand entstehen
       lassen. Das Zusammenspiel der beiden Künste ist besonders.
       
       Kommt die literarische Seite da nicht unter die Räder? 
       
       Da habe ich keine Bedenken. Ich glaube, dass es auch für die Autorin der
       Geschichten selbst eine neue und überraschende Erfahrung ist, Bilder zu
       sehen, die sie sich so vorher gar nicht vorgestellt hat, und zu erfahren,
       dass etwas anders interpretiert wird, als es gedacht war. Beide Seiten
       können so voneinander profitieren und sich gegenseitig inspirieren.
       
       Wer kann diesen Battle denn überhaupt gewinnen? 
       
       Wir küren keine Gewinner. Die eine Kunst ist nicht höher, als die andere,
       denn die eine Seite würde ohne die andere nicht existieren. Es gewinnt die
       Kunst!
       
       Kunst ist immer subjektiv – wie geht man mit kritischen Rückmeldungen um? 
       
       Es braucht auf jeden Fall Mumm, um auf der Bühne zu stehen. Kritik gibt es
       immer, die sollte man sich anhören. Man muss sich auch mal ausbuhen lassen
       oder sehen, dass etwas langweilt. Das darf man sich in diesem Moment nicht
       zu Herzen nehmen. Dafür kann man später darüber nachdenken und die Kritik
       reflektieren. Ob man das anschließend jedoch einarbeitet, ist jedem selbst
       überlassen. Man muss halt eine Rampensau sein!
       
       Geschichten aus dem Wahnsinn des Lebens, so steht es in der Einladung. Was
       ist der Wahnsinn? 
       
       Zu viel möchte ich noch nicht verraten, aber es geht um dicke Mädchen und
       ums Älterwerden. Direkt aus dem Leben gegriffen!
       
       Was wird der Höhepunkt des Abends? 
       
       Was wir morgen auf die Bühne bringen, also zwei Zeichner, die Gesprochenes
       visualisieren, ist einzigartig in Hamburg. Geschichten über das Leben
       einmal quer über die Wand – das hat es vorher noch nicht gegeben.
       Interview: NR
       
       Bild-Text-Battle, Liefka Würdemann gegen Till Laßmann und Stephan Lomp: 20
       Uhr, Urban Shit Gallery, Grindelallee 117
       
       12 Jan 2016
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Nils Reucker
       
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