# taz.de -- Nach dem Erdrutsch in China: Tödliche Suche nach Schuldigen
       
       > Im Zusammenhang mit der Katastrophe in Shenzhen hat die Polizei zwölf
       > Menschen festgenommen. Ein verantwortlicher Beamter soll sich umgebracht
       > haben.
       
 (IMG) Bild: Menschen beobachten an der Unglücksstelle die Suche nach Vermissten.
       
       Peking dpa | Nach der Erdrutsch-Katastrophe in der südchinesischen Stadt
       Shenzhen mit vielen Opfern soll ein für das betroffene Industriegebiet
       verantwortlicher Beamter Suizid begangen haben. Die Polizeibehörde der
       Stadt teilte mit, der Leiter des Managementbüros für das
       Guangming-Industriegebiet sei von einem Haus in den Tod gestürzt. Zudem
       seien am Montag im Zusammenhang mit dem Unglück zwölf Menschen in Gewahrsam
       genommen worden, darunter lokale Beamte und Mitarbeiter des
       Deponiebetreibers. Unklar blieb, ob auch gegen den toten Beamten zuvor
       ermittelt wurde.
       
       In dem Stadtteil war am 20. Dezember eine gewaltige Deponie für Bauschutt
       eingestürzt. Sieben Menschen wurden bisher tot aus den Trümmern geborgen,
       über 70 werden noch vermisst. Der Erdrutsch hatte mehr als 30 Gebäude
       begraben. Behörden zufolge ist es unwahrscheinlich, dass noch Überlebende
       gefunden werden. Zuvor hatten staatliche Medien mehrfach berichtet, das
       Unglück sei vermeidbar gewesen.
       
       Ein lokaler Regierungsbericht warnte demnach schon im Januar vor einer
       drohenden Katastrophe, weil die Deponie zu hoch und zu steil aufgetürmt
       worden sei. Laut Aussagen von Anwohnern wurde dennoch bis kurz vor dem
       Unglück neuer Schutt von Lastwagen angeliefert.
       
       Erst am Sonntag beging laut Staatsmedien der Besitzer einer Gipsmine im
       Osten des Landes Suizid, nachdem sein Bergwerk einstürzte, 17 Arbeiter
       wurden am Montag noch unter den Trümmern vermisst. Managern oder
       Regierungsbeamten, die in China nach Unglücken für Sicherheitsmängel
       verantwortlich gemacht werden, drohen hohe Haftstrafen.
       
       28 Dec 2015
       
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