# taz.de -- Braunkohleabbau in Brandenburg: Kommunen fordern Schadenersatz
       
       > Zwei polnische Städte haben Vattenfall auf 50.000 Euro Schadenersatz
       > verklagt. Sie machen wegen des Tagebaus erhöhte Kosten bei der
       > Trinkwasserversorgung geltend.
       
 (IMG) Bild: Triste Braunkohlelandschaft bei Jänschwalde in Brandenburg.
       
       Potsdam/Guben epd | Der Braunkohleabbau in Brandenburg führt nun auch zu
       Unmut im Nachbarland Polen. Die Stadt Gubin und die Gemeinde Brody hätten
       vom Energiekonzern Vattenfall rund 50.000 Euro Schadenersatz für
       Auswirkungen der Tagebaue Jänschwalde und Cottbus-Nord in Brandenburg
       gefordert, berichten die Potsdamer Neuesten Nachrichten. In beiden Fällen
       würden Mehrkosten bei der Trinkwasserversorgung wegen der grenznahen
       Tagebaue geltend gemacht.
       
       Beide Kommunen würden vorerst auf einen Vergleich mit Vattenfall setzen,
       hieß es weiter. Schadenersatzklagen könnten nach polnischem Recht erst nach
       einem gescheiterten Vergleich eingereicht werden. Auch mögliche Käufer der
       brandenburgischen Vattenfall-Tagebaue müssten mit finanziellen Einschnitten
       durch Schadenersatzforderungen rechnen. Der schwedische Konzern will die
       Braunkohleverstromung aufgeben und seine Tagebaue verkaufen.
       
       Auch in Brandenburg gehen die Proteste gegen die Braunkohle weiter. Am
       Montagmorgen haben Umweltaktivisten nach eigenen Angaben an den Tagebauen
       Jänschwalde und Welzow-Süd unter anderem mit Transparenten und einer
       Baggerbesetzung gegen die klimaschädliche Braunkohleverstromung
       demonstriert. Der Tagebau in der Lausitz sei ein Skandal, kritisierte die
       Kampagne „Ende Gelände“. Vattenfall dürfe sich nicht durch den Verkauf der
       Braunkohlesparte aus der Verantwortung ziehen, sondern müsse die Tagebaue
       stilllegen.
       
       Anlässlich des derzeit in Paris laufenden Weltklimagipfels habe das
       Umwelt-Bündnis am Wochenende auch im mitteldeutschen und im rheinischen
       Kohlerevier mit verschiedenen Aktionen gegen den „Klimakiller Kohle“
       protestiert, hieß es weiter. Für Pfingsten 2016 kündigten die
       Umweltschützer eine „Massenaktion zivilen Ungehorsams in der Lausitz“ vom
       13. bis 16. Mai an.
       
       7 Dec 2015
       
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