# taz.de -- Kikkoman beendet Tierversuche: Nie wieder für Sojasauce töten
       
       > Sieg für Peta: Um seine Saucen besser bewerben zu können, hat Kikkoman
       > Ratten und Mäuse gequält. Das soll jetzt aufhören.
       
 (IMG) Bild: Ob für diese Sojasaucen Tiere getötet wurden? Die Firma Kikkoman hat es gemacht.
       
       Berlin taz | Es ist ein Zugeständnis an VegetarierInnen und VeganerInnen.
       Der weltweit größte Hersteller von Sojasaucen, Kikkoman, will keine
       Tierversuche mehr für die Produktion der Saucen durchführen. Das gab das
       Unternehmen aus dem japanischen Noda in einem Statement auf seiner Homepage
       bekannt – und gab damit einer Kampagne der Tierschutzorganisation Peta
       nach. Wegen ihres säuerlichen Geschmacks ist Sojasauce vor allem bei
       VegetarierInnen und VeganerInnen ein beliebtes Mittel zum Würzen von
       Speisen.
       
       Kikkoman ist nach eigenen Angaben Weltmarktführer bei Sojasaucen. 6.000
       Mitarbeiter produzieren etwa 400 Millionen Liter pro Jahr in neun
       Produktionsstandorten weltweit. Die Sojasaucen für den europäischen Markt
       kommen aus einer Fabrik im niederländischen Sappemeer.
       
       Im August war bekannt geworden, dass der Saucenkonzern Tierversuche
       durchführt, um gesundheitsfördernde Produkteigenschaften seiner Produkte
       wissenschaftlich belegen zu können. Nach Angaben von Peta hatte sich ein
       Whistleblower aus der Firma an die Tierschutzorganisation gewandt. Die NGO
       gibt an, dass vor allem in Japan Ratten, Mäuse und Kaninchen zwangsernährt
       und dann häufig getötet wurden, um Gewebeproben der Tiere zu testen.
       
       „Diese Tests haben keine rechtliche Grundlage, um beispielsweise die
       gesundheitliche Unbedenklichkeit des Produkts nachzuweisen“, sagte Edmund
       Haferback von Peta. Sie dienten einzig der Werbung, etwa um behaupten zu
       können dass eine Sauce förderlich für den Blutdruck oder das Herz sei.
       
       Anrufe und Protest-Emails 
       
       In der Folge hatte Peta eine Kampagne gegen Kikkoman gestartet. Nach
       eigenen Angaben gingen über 100.000 Protestmails bei der japanischen Firma
       ein, daneben gab es eine Petition und zahlreiche Telefonanrufe in den
       Firmenzentralen in den USA und Japan.
       
       Nun hat Kikkoman eingelenkt. In einem Statement auf der Homepage des
       Konzerns gab der Saucenhersteller bekannt, künftig auf Tierversuche zu
       verzichten. Ausnahmen gäbe es nur bei behördlich angeordnete Untersuchungen
       – diese kommen auch nach Aussagen von Peta so gut wie nie vor. „Damit hat
       Kikkoman ein klares Bekenntnis ausgesprochen“, gab die Firma gegenüber der
       taz an.
       
       20 Nov 2015
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Jonas Seufert
       
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