# taz.de -- Schäuble zu möglichen Terroranschlägen: Einsatz der Bundeswehr denkbar
       
       > Die Bundeswehr ist nur für die äußere Sicherheit Deutschlands zuständig.
       > Im Fall eines Terroraktes müsse man das überdenken, sagt der
       > Bundesfinanzminister.
       
 (IMG) Bild: Außer bei Paraden hat die Bundeswehr im Inneren eigentlich nichts verloren
       
       Düsseldorf afp/rtr | Für Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble ist ein
       Einsatz der Bundeswehr im Inneren im Falle von Terroranschlägen offenbar
       kein Tabu. „Wenn wir eine Situation hätten wie Paris, möglicherweise mit
       Anschlägen an drei bis vier Orten, wird man darüber nachdenken müssen, ob
       unsere polizeilichen Fähigkeiten ausreichen“, sagte Schäuble auf einer
       Veranstaltung in Düsseldorf, wie die Rheinische Post berichtet.
       
       „Was können wir in großen Herausforderungen tun, damit die verbandsmäßig
       organisierten Kräfte, die an manchen normalen Wochenenden schon überfordert
       sind, unterstützt werden“, sagte Schäuble.
       
       Dass eine Schließung der Grenzen eine Antwort auf die terroristische
       Bedrohung sei, hält Schäuble für abwegig. „Sollen wir Grenzen
       kontrollieren? Und wo denn?“, fragte Schäuble. 3.500 Kilometer Landgrenzen
       ließen sich nicht schließen. Man müsse in Europa einen Weg für die
       Außengrenzen finden. „Es ist eine europäische Aufgabe.“
       
       Bislang ist die Bundeswehr für die äußere, die Polizei für die innere
       Sicherheit zuständig. Einige Politiker von CDU und CSU hatten als Reaktion
       auf die Pariser Anschläge, bei denen am Freitagabend 129 Menschen getötet
       und mehr als 350 verletzt wurden, ein verstärktes Engagement der Bundeswehr
       im Inneren gefordert. Die Grünen wiesen dies zurück. Fraktionschefin Katrin
       Göring-Eckardt forderte in der Saarbrücker Zeitung stattdessen eine
       Stärkung der Polizei.
       
       Auch FDP-Vize-Chef Wolfgang Kubicki lehnte im Gespräch mit der Passauer
       Neuen Presse einen Einsatz der Bundeswehr im Inneren ab. „Eine mangelhafte
       personelle und sachliche Ausstattung der bayerischen Landespolizei oder der
       Bundespolizei ist aber kein Notstand, sondern das Ergebnis einer verfehlten
       Politik“, sagte er.
       
       18 Nov 2015
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Wolfgang Schäuble
 (DIR) Bundeswehr
 (DIR) Terrorismus
 (DIR) Bundeswehr
 (DIR) Tattoo
 (DIR) Schwerpunkt Frankreich
 (DIR) Hannover
 (DIR) Schwerpunkt Islamistischer Terror
 (DIR) Schwerpunkt Islamistischer Terror
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Kommentar Bundeswehr gegen den IS: Gar nicht!
       
       Deutschland sollte sich aus dem Krieg in Syrien heraushalten. Den
       „Islamischen Staat“ bekämpft man, indem man seine Geldströme austrocknet.
       
 (DIR) Bundespolizei will Tattoos erlauben: Zugehackte OrdnungshüterInnen
       
       Die Bundespolizei erwägt, künftig auch BewerberInnen mit sichtbaren
       Tätowierungen einzustellen. Damit ist es offiziell: Tattoos sind
       Mainstream.
       
 (DIR) Frankreich verlängert den Notstand: Tausche Freiheit gegen Sicherheit
       
       Verdächtige sollen leichter unter Hausarrest gestellt werden können. Zudem
       soll es möglich sein, als gefährlich eingestufte Gruppen aufzulösen.
       
 (DIR) Länderspiel abgesagt: Terror, Alarm!
       
       Die Polizei findet in Hannover keinen Sprengstoff, aber eine „gut gemachte“
       Attrappe. Die Warnung stammt offenbar aus Frankreich.
       
 (DIR) Polizeieinsatz gegen Terrorverdächtige: Tote bei Razzia in Saint-Denis
       
       In Paris ist eine mehrstündige Polizeiaktion zuende gegangen. Zwei
       mutmaßliche Terroristen starben. Insgesamt gab es sieben Festnahmen.
       
 (DIR) Deutschland - Niederlande: Fußballspiel abgesagt
       
       Das Fußballspiel Deutschland gegen die Niederlande ist überraschend
       abgesagt worden. Der Grund: Hinweise auf einen Anschlag.
       
 (DIR) Frankreich fordert EU-Beistand ein: Sicherheitspolitisches Neuland
       
       Erstmals in der Geschichte der EU fordert ein Mitgliedsland den Beistand
       der Partnerländer ein. Erste Reaktionen sind von Vorsicht geprägt.