# taz.de -- Kabinettsbildung in Nigeria: Neue Gesichter für die Regierung
       
       > Präsident Buhari hat die Nominierungen für seine Regierungsmitglieder
       > bekanntgegeben. Verteilt sind die Posten aber noch lange nicht.
       
 (IMG) Bild: Dieses Gesicht ist schon mal sicher: Präsident Buhari.
       
       Contonou taz | Die nigerianische Gerüchteküche hat mit den möglichen Namen
       für das neue Kabinett von Muhammadu Buhari weitgehend richtig gelegen. Seit
       der nigerianische Präsident die Liste am 30. September dem Senat übergeben
       hatte, war es das beherrschende Thema in Afrikas am dichtesten bevölkerten
       Staat. Das 72-jährige Staatsoberhaupt hatte sich seit der Wahl mit der
       Regierungsbildung vier Monate Zeit gelassen.
       
       Wenig überraschend ist die Entscheidung für Kayode Fayemi, Rotimi Amaechi
       und Babatunde Fashola, drei von fünf ehemaligen Gouverneuren. Besonders
       Fashola hat sich in den vergangenen Jahren über die Grenzen der
       18-Millionen-Metropole Lagos hinweg einen guten Ruf erarbeitet.
       
       Die Hafenstadt galt stets als ein chaotischer Moloch, der laut und dreckig
       war und dessen Straßen ständig verstopften waren. Fashola führte
       beispielsweise einen öffentlichen Nahverkehr ein und ließ die Stadt
       begrünen. Außerdem kümmerte er sich um die Area Boys – junge Männer ohne
       feste Arbeit, die von Passanten und Autofahrern Kleingeld erpressten. Für
       sie wurden zahlreiche Programme entwickelt. Lagos gilt seitdem als
       freundlicher und entspannter. Diese Erfahrungen könnten nun im Kampf gegen
       die massive Jugendarbeitslosigkeit helfen.
       
       Die Infrastruktur verbessert und sich für die Wirtschaftsförderung
       eingesetzt hat sich auch Amtskollege Amaechi im Bundesstaat Rivers.
       Gemeinsam mit seiner Ministerin Alice Lawrence-Nemi machte er sich außerdem
       im Bereich der Bildung einen Namen und ließ überall in der Provinz gut
       ausgestattete Modellgrundschulen einrichten.
       
       ## Wenig Frauen und Newcomer
       
       Gut verankert innerhalb der Zivilgesellschaft ist hingegen Kayode Fayemi,
       der bis 2006 Leiter des Zentrums für Demokratie und Entwicklung (CDD) war.
       Die nichtstaatliche Organisation mit Sitz in Abuja und Manchester setzt
       sich für gute Regierungsführung ein und betreibt auch das Buharimeter, eine
       Plattform, die überprüft, ob der Präsident seine Wahlversprechen erfüllt.
       Nach einer Amtszeit verlor Fayemi im vergangenen Jahr die Gouverneurswahl
       in Ekiti.
       
       Nachwuchspolitiker sind auf Buharis Kabinettsliste allerdings Mangelware.
       Auch hat Buhari nur drei Frauen ausgewählt. Zu ihnen gehört Amina Mohammed
       aus Kaduna. Sie arbeitet seit 2012 für die UNO. Dort berät sie
       Generalsekretär Ban Ki Moon in Sachen Post-2015-Agenda.
       
       Allerdings werden die 21 Politiker die Arbeit nicht sofort aufnehmen. Sie
       sind zunächst nur nominiert. Ab dem 13. Oktober beginnt ein Screening.
       Bisher ist auch noch nicht bekannt, wer welches Ressort übernehmen wird.
       Ohnehin ist die Liste noch nicht vollständig. Weitere 14 Namen fehlen
       bisher noch, denn schließlich muss in der nigerianischen Regierung jede
       Region vertreten sein. Wann diese Namen bekannt gegeben werden, darüber
       wird bisher noch nicht einmal spekuliert.
       
       7 Oct 2015
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Katrin Gänsler
       
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