# taz.de -- Finale der Hockey-WM der Männer: Dicke Klatsche für die Deutschen
       
       > Titelverteidiger, Olympiasieger – half alles nichts. Im Endspiel der
       > Hockey-Europameisterschaft unterliegt Deutschland mit 1:6 gegen die
       > Niederlande.
       
 (IMG) Bild: Immer näher am Ball: die Spieler von Europameister Niederlande
       
       London dpa | Deutschlands Hockey-Herren haben den angestrebten neunten
       EM-Titel klar verpasst und stattdessen ein Debakel erlebt. Im Finale der
       Europameisterschaft in London leistete sich das erfolgsverwöhnte Team von
       Bundestrainer Markus Weise am Samstag gegen den Erzrivalen Niederlande eine
       völlig unerwartete 1:6 (0:5)-Pleite. Es war die höchste Niederlage in der
       Geschichte der EM-Endspiele seit 1970. Hinter den Deutschen, die zu ihrem
       Glück das Olympia-Ticket für Rio 2016 schon vor dieser EM sicher hatten,
       belegte überraschend Irland den dritten Platz durch ein 4:2 (2:2) über
       Gastgeber England.
       
       Bei seinem mit Abstand schlechtesten Auftritt gelang dem entthronten
       Titelverteidiger im Londoner Dauerregen so gut wie nichts. Die
       Niederländer, die verdientermaßen ihren ersten großen Titel seit 2007
       gewannen, trafen hingegen nach Belieben und konnten den Olympiasieger zudem
       zum ersten Mal seit langem in einem wichtigen Match bezwingen.
       
       Die EM-Sieger von 2013 ließen die Akteure aus dem Nachbarland aber auch von
       Beginn an viel zu sehr gewähren. Der Gegner hingegen kam hellwach aufs
       Feld, war bissig und konsequent in seinen Aktionen. Bei Thierry Brinkmans
       Pfostenschuss (3.) hatten die Deutschen noch Glück, doch nach zwei
       Strafecken lagen sie 0:2 hinten. Zunächst war Billy Bakker (6.) im
       Nachsetzen erfolgreich, dann traf Spezialist Mink van der Weerden (13.) mit
       einem platzierten Scharfschuss direkt.
       
       In der Folge war das Bemühen der Deutschen um die sportliche Wende zu
       spüren. Es waren aber die Holländer, die jede Chance eiskalt nutzten.
       Jeroen Hertzberger (21.), van der Weerden (22./Strafecke) und Rogier
       Hofmann (29.) machten die 0:5-Packung zur Pause perfekt.
       
       „Wir müssen mit dem Verteidigen anfangen“, befand der fassungslose Coach
       Weise, der von der Seitenlinie nichts mehr bewirken konnte. So ging es für
       die konsternierte DHB-Elf, in der Torhüter Nicolas Jacobi bei den
       Gegentoren machtlos und zu bedauern war, nach dem Wechsel eigentlich nur
       noch darum, den Schaden einigermaßen zu begrenzen. Wenigstens das gelang an
       diesem gebrauchten deutschen Tag: Das 0:6 beantwortete Christopher Rühr
       (50.) mit dem Ehrentreffer. Es war das erste Gegentor für den neuen
       EM-Champion bei diesem Turnier.
       
       29 Aug 2015
       
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