# taz.de -- US-Bundesstaat Mississippi: Exekutionen vorübergehend gestoppt
       
       > Weder Pentobarbital noch Midazolam darf vorerst bei Hinrichtungen in
       > Mississippi eingesetzt werden, legte ein Richter fest. Der Strafvollzug
       > hat Berufung eingelegt.
       
 (IMG) Bild: Todeszelle in Huntsville, Texas.
       
       Jackson AP | Ein US-Richter hat Hinrichtungen im Staat Mississippi
       vorübergehend ausgesetzt. Strafvollzugsbeamte dürften vorerst nicht die bei
       Exekutionen eingesetzten Mittel Pentobarbital oder Midazolam benutzen,
       ordnete Richter Henry Wingate am Dienstag per einstweiliger Verfügung an.
       
       Die Medikamente sollen Todeskandidaten bewusstlos machen, im zweiten
       Schritt bekommen sie nach bisheriger Rechtslage in Mississippi ein Mittel
       zur Lähmung und letztlich ein Medikament, das Herzstillstand verursacht.
       
       Mit dem Urteil gab der Richter einer Klage dreier Todeskandidaten statt.
       Sie argumentierten, der Staat könne nicht garantieren, dass das bei
       Exekutionen eingesetzte Betäubungsmittel sicher und wirksam sei. Vielmehr
       könnten Todeskandidaten bei Bewusstsein bleiben und Qualen erleiden, was
       verfassungswidrig sei.
       
       Bei einem der Kläger handelt es sich um Richard Jordan, der wegen eines
       1976 begangenen Mordes an einer entführten Frau verurteilt wurde. Das Büro
       von Generalstaatsanwalt Jim Hood hatte für Donnerstag dessen Hinrichtung
       beim Obersten Gerichtshof beantragt.
       
       Jordan sitzt seit 38 Jahren in der Todeszelle und damit länger als jeder
       andere Häftling in Mississippi. Mit 68 Jahren ist er zudem der älteste
       Todestraktinsasse in dem Staat. Die letzte Exekution wurde in Mississippi
       2012 an Gary Simmons vollzogen.
       
       Der Strafvollzug legte bereits Berufung gegen den Exekutionsstopp ein. Der
       Staat habe aber die einstweilige Verfügung zur Kenntnis genommen, sagte
       Sprecherin Grace Simmons Fisher.
       
       Zuletzt hatten Strafvollzugsbeamte ohnehin Probleme, das für den
       Giftcocktail nötige Medikament Pentobarbital zu bekommen. Hintergrund ist
       erhöhter Druck von Gegnern der Todesstrafe auf Pharmafirmen, die Lieferung
       des Betäubungsmittels einzustellen.
       
       26 Aug 2015
       
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