# taz.de -- Isabella Bortolozzi: Der Charme der sanften Irritation: Richard Rezacs abstrakte Skulpturen
(IMG) Bild: Richard Rezac: Circum, 1992
„Circum“ heißt die aktuelle Ausstellung in der Galerie Isabella
Bortolozzi.Das ist natürlich lateinisch und bedeutet „um … herum“. Sehr
passend, denn die Skulpturen von Richard Rezac sollte man sich aus allen
möglichen Perspektiven anschauen. Dann sieht man erst, wie viel Handwerk in
ihnen steckt und wie perfekt sie gefertigt sind. Vor allem aber entdeckt
man in den aus geometrischen Grundformen entwickelten Werken Asymmetrien
und Eigenwilligkeiten, die auf den ersten Blick aufgrund ihres haptischen
Charmes und ihrer fröhlichen Eiscremefarben übersehen werden können. Rezac,
der in Chicago lebt und arbeitet, ist ein großer Fan von Francesco
Borromini, einem zu seinen Zeiten als extravagant eingestuften
Barockkünstler und -architekten. In der titelgebenden Bronzeskulptur
„Circum“ von 1992 kann man das ganz gut sehen: Sie erinnert von Form, Größe
und Anbringung stark an die Weihwasserbecken italienischer Barockkirchen.
Beim Drumherumgehen sieht man dann aber, dass die perfekt gleichmäßig
wirkenden Seiten verzerrt sind, dass das industriell anmutende Kreuz im
Inneren kein Wasser halten könnte. Es ist übrigens Rezacs erste
Einzelausstellung in Deutschland. Wurde auch Zeit. SW
Bis 17. 10., Di.–Sa. 12–18 Uhr, Schöneberger Ufer 61
3 Sep 2015
## AUTOREN
(DIR) Stephanie Wurster
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