# taz.de -- Islamischer Fastenmonat: Ramadan beginnt weltweit
       
       > Da der diesjährige Ramadan in den Hochsommer fällt, wird er für
       > nordeuropäische Muslime besonders anstrengend. Islam-Gelehrte weisen
       > einen Ausweg.
       
 (IMG) Bild: Muslimas lesen am ersten Tag des Ramadan Koranverse in der rosaroten Moschee von Datu Saudi Ampatuan auf den Philippinen.
       
       Riad ap | Muslime auf der ganzen Welt haben mit dem Fastenmonat Ramadan
       begonnen. Einen Monat lang verzichten sie ab diesem Donnerstag von
       Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf Essen und Trinken. Sie widmen sich
       dem intensiven Gebet, um Allah näher zu kommen und sich das Leid der
       Bedürftigen bewusst zu machen. Ein einziger Schluck Wasser oder ein Zug von
       einer Zigarette gelten bereits als Bruch der Fastenregeln.
       
       Die Position des Mondes bestimmt traditionell den Beginn des Fastenmonats.
       Das Datum variiert allerdings durch verschiedene Messmethoden in den
       einzelnen muslimischen Ländern oft um ein bis zwei Tage. In diesem Jahr
       waren sich die religiösen Behörden in Saudi-Arabien, Ägypten, Iran,
       Indonesien und vielen anderen muslimischen Staaten allerdings einig und
       legten den Beginn des Fastens auf den 18. Juni fest.
       
       Da der Ramadan in diesem Jahr auf den Sommer fällt, müssen die Gläubigen
       lange und heiße Tage des Fastens überstehen. Moderate Islam-Gelehrte raten
       Muslimen in Nordeuropa, sich an die Fastenzeiten im nächstgelegenen Land
       mit muslimischer Mehrheit zu halten, um nicht bei bis zu 16 Stunden
       Sonnenlicht zu lange zu hungern.
       
       Neben Essen und Trinken sollen Gläubige während des Ramadans untertags auch
       auf Sex verzichten und Klatsch, Streit und Fluchen vermeiden. Einige der
       1,6 Milliarden Muslime weltweit spenden auch für wohltätige Zwecke,
       Bedürftige werden abends in Moscheen versorgt.
       
       Am Abend brechen die Gläubigen ihr Fasten traditionell wie der Prophet
       Mohammed vor rund 1400 Jahren mit einem Schluck Wasser und einigen Datteln.
       Dann versammeln sich Familien und Freunde zu einem Festessen. In der Nacht
       kommen die Gläubigen zu den sogenannten Tarawih-Gebeten in den Moscheen
       zusammen. Kinder, ältere Menschen und schwangere Frauen sind von der
       Fastenpflicht ausgenommen.
       
       Das Fasten während des Ramadan ist eine der fünf Säulen des Islam, neben
       dem Glaubensbekenntnis, dem täglichen Gebet, der Gabe von Almosen und der
       Pilgerfahrt nach Mekka. Das Ende des Ramadan wird Mitte Juli mit dem
       dreitägigen Fest des Fastenbrechens begangen, dem Eid al-Fitr.
       
       18 Jun 2015
       
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