# taz.de -- Mers-Ausbruch in Nordkorea: Virus fordert weitere Opfer
       
       > Die Behörden in Südkorea melden acht Neuinfektionen. Schon 20 Menschen
       > sind dort an dem Virus gestorben. In Niedersachsen stirbt
       > Ex-Mers-Patient.
       
 (IMG) Bild: Das Kulturzentrum in Seoul wird desinfiziert.
       
       Seoul/Hannover afp/rtr | In Südkorea ist ein weiterer Patient an der
       Atemwegskrankheit Mers gestorben. Das Gesundheitsministerium meldete am
       Mittwoch den Tod einer 54-jährige Frau, die sich vor etwa zwei Wochen mit
       dem Virus infiziert hatte. Damit seien inzwischen 20 Menschen in Südkorea
       der Infektionskrankheit erlegen, teilte das Ministerium mit. Zudem seien
       acht Neuinfektionen gemeldet geworden.
       
       In Südkorea wurde der erste Mers-Fall am 20. Mai bekannt, der 68-jährige
       Patient war kurz zuvor von einem Aufenthalt in Saudi-Arabien zurückgekehrt.
       Seitdem breitete sich das Virus ungewöhnlich schnell aus. Mehr als 6.500
       Patienten stehen derzeit in Südkorea unter Quarantäne, um weitere
       Ansteckungen zu verhindern.
       
       Am Dienstag war ein in Niedersachsen behandelter ehemaliger Mers-Patient
       ist an den Folgen der schweren Erkrankung gestorben. Das teilte das
       Landes-Gesundheitsministerium in Hannover mit. Der 65-Jährige hatte die
       Mers-Infektion bereits überwunden, starb demnach aber vor zehn Tagen an
       einer daraus resultierenden Erkrankung der Lunge in einer Klinik in
       Ostercappeln bei Osnabrück.
       
       Der 65-Jährige hatte sich nach Angaben des Ministeriums bei einer
       Urlaubsreise nach Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten
       vermutlich auf einem Tiermarkt mit dem Virus angesteckt. Dromedare gelten
       als natürliche Wirte. Der Patient wurde zeitweise auf einer Isolierstation
       behandelt, eine Übertragung auf weitere Personen gab es nicht. Es war das
       dritte Mal, dass Mers in Deutschland auftrat.
       
       Bei dem Mers-Virus handelt es sich um einen seit 2012 bekannten neuen Stamm
       aus der Gruppe der Coronaviren. Die Erkrankung geht häufig mit
       grippeähnlichen Beschwerden wie Fieber, Husten und Kurzatmigkeit einher.
       Bei schweren Verläufen kann sich eine Lungenentzündung entwickeln, auch
       kann es zu Nierenversagen kommen.
       
       Die Infektionswelle in Südkorea ist der größte Ausbruch vom Mers außerhalb
       Saudi-Arabiens, wo die Erkrankung 2012 zum ersten Mal beim Menschen
       festgestellt wurde. Die Krankheit weckt Erinnerungen an die Sars-Epidemie,
       die 2002 und 2003 in Asien für Panik sorgte. Weltweit starben damals rund
       800 Menschen an der Infektion, die von derselben Virusfamilie ausgelöst
       wird wie Mers.
       
       17 Jun 2015
       
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