# taz.de -- Rockerkrieg in Texas: Eine Schießerei mit neun Toten
       
       > Erst flogen Fäuste, dann Ketten und Messer und schließlich Kugeln: Mitten
       > am Tag lieferten sich verfeindete Rockerbanden in einem Restaurant eine
       > blutige Schlacht.
       
 (IMG) Bild: Rocker in Polizeigewahrsam nach der Schießerei in Waco.
       
       WACO ap | Ein schwelender Konflikt zwischen Rockerbanden ist im US-Staat
       Texas blutig eskaliert. Bei einer Schießerei in einem Restaurant kamen am
       Sonntag neun Mitglieder von Motorradgangs ums Leben. 18 weitere wurden
       verletzt, wie die Polizei der Stadt Waco mitteilte. Dutzende mutmaßliche
       Rocker wurden nach dem Gewaltexzess festgenommen. Es kamen laut der Polizei
       keine unbeteiligten Bürger zu Schaden.
       
       Die Auseinandersetzung trug sich am Sonntag kurz nach 12 Uhr in einem an
       einer Autobahn gelegenen Einkaufszentrum zu, das gerade zur Mittagszeit
       viele Kunden anzieht. Polizeisprecher Patrick Swanton sagte, die Behörden
       hätten gewusst, dass sich dort mindestens fünf rivalisierende Banden im
       Lokal „Twin Peaks“ treffen würden. Anlass der Zusammenkunft waren
       Streitigkeiten um Reviere und Rekrutierungen zwischen den Rockern. Dies
       seien Themen, über die sich die Gruppen oft beharkt hätten, sagte Swanton.
       Daher waren vor dem Lokal zwölf Polizisten aus Waco und Beamte der
       Autobahnpolizei präsent, ehe es zur Eskalation kam.
       
       Erst hätten die Bandenmitglieder die Fäuste fliegen lassen, dann zu
       Messern, Ketten und Waffen gegriffen, hieß es. Gäste und Angestellte des
       Restaurants gingen in Panik in Deckung. Als Schüsse im Lokal fielen und das
       Feuergefecht sich dann nach draußen verlagerte, schossen die Beamten auf
       die Rocker. Das Vorgehen der Polizei habe weitere Todesfälle verhindert,
       erklärte Swanton. Demnach waren zum kritischen Zeitpunkt zwischen 150 und
       200 Rocker in dem Restaurant. Um weitere Gewalt zu verhindern, wurde die
       Sicherheit in der Gegend verstärkt.
       
       Bei den neun Toten handele es sich allesamt um Rocker, sagte Swanton der
       Zeitung Waco Tribune-Herald. Acht von ihnen seien vor Ort getötet worden,
       eine weitere Person erlag in einer Klinik ihren Verletzungen. Die 18
       Verletzten wurden mit Stich- und Schusswunden in Krankenhäuser gebracht.
       Die Polizei wollte die Gangs zunächst nicht identifizieren. Allerdings
       wurden am Schauplatz viele Männer mit Westen gesichtet, auf denen die Worte
       „Bandidos“ oder „Cossacks“ eingenäht waren.
       
       „Das ist wahrscheinlich eine der grausamsten Tatorte, die ich in meinen 34
       Jahren bei der Polizei gesehen habe“, sagte Swanton. „Ich war überrascht,
       dass wir keine Toten oder Verletzten unter unschuldigen Zivilisten hatten.“
       
       18 May 2015
       
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