# taz.de -- Tarantino-Film: Hommage ans Alamo Drafthouse
       
       > Jeder Tarantino-Film-Moment ist ein Zitat. So auch das Werbeschild des
       > Kinos "Alamo Drafthouse" in Austin, in seinem neuen Film "Death Proof".
       > Warum?
       
 (IMG) Bild: Mann der Subgenres und Zitatschleuderei: Quentin Tarantino
       
       In einer der ersten Einstellungen von Quentin Tarantinos "Death Proof" ist,
       aus dem Auto heraus, links kurz das Werbeschild "Alamo Drafthouse" im Bild.
       Es folgt gleich darauf die Ortseinblendung Austin, Texas. Hier, in der
       texanischen Hauptstadt, spielt dann die erste Hälfte des Films. Nun hängt
       bei Tarantino ja nie einfach so ein Poster an der Wand, denn alles ist
       Zitat. Und darum steht auch manchmal nicht einfach so ein Gebäude in der
       Gegend herum, sondern ist, im Vorüberfahren, eine Hommage. In der Tat ist
       das "Alamo Drafthouse" nicht irgendein Gebäude, sondern ein Kino, und zwar
       in Downtown Austin. Und auch nicht irgendein Kino. Es ist, entschied
       jedenfalls das US-Magazin Entertainment Weekly im Jahr 2005, das beste Kino
       der USA
       
       Aber auch das ist nicht alles. Vor zehn Jahren wurde das Alamo Drafthouse
       in Austin eröffnet, schnell wurde es zur Institution, war erfolgreich und
       mehrte sich. Inzwischen gibt es eine kleine Kette mit weiteren Spielstätten
       in Austin selbst, aber auch in den texanischen Städten Houston und San
       Antonio. Speziell ist einerseits das Programm mit seinen Schwerpunkten beim
       Exploitation-Film mit der Mittwochs-Serie "Weird Wednesdays" und dem Horror
       der "Terror Thursdays" und regelmäßigen kollektiven "Quote along"-Abenden.
       Kein Wunder, dass Tarantino, als er 1999 in Austin sein eigenes jährliches
       Filmfest mit Lieblingsfilmen in dieser, Grindhouse genannten, Programmform
       startete, damit bald ins Alamo Drafthouse übergesiedelt ist.
       
       Sehr speziell ist aber nicht nur das Programm, sondern auch das Ambiente.
       Man kann nämlich während des Films Essen bestellen, zu sich nehmen und dann
       bezahlen. An den Plätzen sind Tische, zwischen den Sitzreihen schmale
       Gänge, durch die, Bestellungen aufnehmend, Pizza austragend und Geld in
       Empfang nehmend, Kellnerinnen und Kellner huschen, ohne beim Filmschauen
       weiter zu stören. Allerdings ist es mit alledem erst einmal vorbei. Ende
       Juni musste das Originalkino wegen Mietsteigerungen in der boomenden
       Downtown von Austin dichtmachen. Kurz vor Toresschluss kam noch einmal
       Tarantino vorbei und zeigte Lieblingsfilme von genau der Sorte, auf die
       "Death Proof" eine liebevolle Hommage darstellt. Und in Wahrheit ist gar
       nicht aller Tage Abend, denn das Drafthouse zieht um, ein paar Straßen
       weiter nur, ans Ende von Austins berühmter Ausgehmeile Sixth Street. Das
       früher dort beheimatete, sehr viel edlere Ritz-Kino stand länger leer und
       wird ab September zum Alamo. Alles auf Anfang also, mit Grindhouse de luxe.
       
       18 Jul 2007
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Ekkehard Knörer
       
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