# taz.de -- Naturkatastophen: Klimawandel stärkt Monsun
       
       > Der jährliche Monsun wird immer stärker. Schuld daran sind Klimawandel
       > und Luftverschmutzung, sagen Experten.
       
 (IMG) Bild: Eins ein Segen - heute eher Fluch: der alljährliche Monsun
       
       BERLIN taz Ist der Monsunregen normalerweise ein Segen für Millionen
       Menschen, zerstört er in diesem Jahr ihre Lebensgrundlage. "Solche
       Naturkatastrophen werden künftig immer häufiger vorkommen", sagt
       Klimaexperte Wolfgang Seiler vom Institut für Atmosphärische
       Umweltforschung am Karlsruher Forschungszentrum über den diesjährigen
       Monsun.
       
       Zurzeit gebe es zwei wesentliche Faktoren, die den Monsun beeinflussen: die
       globale Erwärmung und die zunehmende Luftverschmutzung über dem asiatischen
       Kontinent. Die immer höheren Temperaturen führen dazu, dass mehr Wasser
       verdunstet und so auch mehr Wasserdampf in die Atmosphäre gelangt.
       "Folglich entstehen intensive Niederschläge, der Boden ist schnell
       gesättigt und das restliche Wasser muss an der Oberfläche abfließen",
       erklärt Seiler. Das Land wird überschwemmt. Auch enge Flussbette und
       verstärktes Waldroden seien Ursachen für die Hochwasser.
       
       Zum anderen hat die Zunahme von Schwebeteilchen in der Luft einen
       entgegengerichteten Effekt auf den Monsum, der sich jedoch in den
       vergangenen Wochen nicht ausgewirkt hat. "Es herrschen in Asien gerade
       ähnliche Verhältnisse, wie wir sie in Deutschland in den Sechzigerjahren
       hatten", sagt Seiler: Die Fabriken besitzen keine Schadstofffilter und
       verschmutzen mit ihren Ausstoßen beträchtlich die Luft. "Es bildet sich
       Schwefel, der in der Atmosphäre in kleine Teilchen umgewandelt wird. Diese
       strahlen wiederum das Sonnenlicht zurück, anstatt es zur Erdoberfläche
       durchzulassen", erläutert Seiler. Die Luftmassen über dem Kontinent kühlen
       stark ab und nehmen deshalb weniger Wasserdampf auf: Der Monsun schwächt
       sich ab.
       
       Niemand aber könne sagen, wie sich der Monsun in den nächsten Jahren
       entwickeln wird, sagt Seiler. "Entweder er wird immer stärker, oder die
       Niederschläge versiegen komplett." Der Beschluss der G-8-Staaten, die
       Kohlendioxid-Emissionen drastisch zu senken, sei ein erster notwendiger
       Schritt, um diese Änderungen aufzuhalten. In Asien jedoch geht nichts ohne
       China. "Die chinesische Regierung hat genug Geld, um endlich Umweltschutz
       zu betreiben", sagt Seiler. "Aber darauf legt sie keinen Wert."
       
       4 Aug 2007
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Julia Langensiepen
       
       ## TAGS
       
 (DIR) China
       
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