# taz.de -- Gesundheit: Schweden warnt vor Laserdruckern
       
       > Laserdruckern sind Feinstaubschleudern, so australische Forscher: Ein
       > Modell qualmt wie eine glimmende Zigarette. Schweden empfiehlt, Geräte
       > vom Schreibtisch zu verbannen. Deutsche weniger streng.
       
 (IMG) Bild: Ob so ein Riesendrucker bei der Cebit auch eine Gefahr ist?
       
       STOCKHOLM taz | Wenn trotz Rauchverbot dicke Luft im Büro herrscht, kann
       der Laserdrucker schuld sein. Das zeigen kürzlich veröffentlichte
       Forschungsresultate einer Untersuchung der australischen Queensland
       University of Technology. Mittlerweile hat darauf die Arbeitsschutzbehörde
       reagiert und will Drucker aus den Büros verbannen.
       
       Die australischen Forscher hatten sich die von den Laserdruckern ausgehende
       Feinstaubbelastung näher angesehen und waren zu bedenklichen Ergebnissen
       gekommen. Von 62 getesteten Druckern erwiesen sich 17 als regelrechte
       Dreckschleudern und erhielten deshalb das Prädikat "bedenklich" Eine der
       Maschinen produzierte so viel Feinstaub wie eine ständig vor sich hin
       qualmende Zigarette.
       
       Eine völlig unnötige Belastung von Umwelt und Arbeitsplatz meinen die
       ForscherInnen, weil sie gleichzeitig nämlich konstatieren konnten, dass 24
       der getesteten Modelle fast keinerlei Partikelemissionen abgaben. Es sei
       also auch mit aktueller Technik offenbar durchaus möglich, Drucker und
       Toner so zu konstruieren, dass deren Betrieb mit so gut wie keiner
       Feinstaubbelastung für die Umgebung verbunden ist. Drucker der Marken HP
       und Toshiba waren sowohl bei den besten als auch den bedenklichsten
       Modellen zu finden, während die von Ricoh und Canon sich positiv
       auszeichneten.
       
       Eine Untersuchung, welche das deutsche Umweltbundesamt im Februar 2006
       veröffentlichte, hatte zwar ebenfalls bereits gezeigt, dass der Betrieb von
       Laserdruckern zu einer Freisetzung feiner und ultrafeiner Partikel führen
       kann. Auch Geräte, die den blauen "Umweltengel" trugen, sorgten für
       schlechtere Luft im Büro. Die Vergabekritierien berücksichtigen auch die
       Emissionen gemessen am Gewicht. Bei ultrafeinen Partikeln schlägt die Größe
       des Druckers aber gerade nicht zu Buche. Trotzdem wollte die Behörde damals
       mangels ausreichender Untersuchungsgrundlagen "keine Aussage im Hinblick
       auf eine mögliche gesundheitliche Gefährdung durch die Partikelemissionen"
       machen. Stattdessen wurde vom Bundesinstitut für Risikobewertung eine
       Studie an der Universität Gießen über die Emissionen von Laserdruckern in
       Auftrag gegeben. Deren Ergebnisse sollen demnächst vorgelegt werden.
       
       In Schweden reagierte hingegen die Arbeitsschutzbehörde Arbetsmiljöverket
       nun umgehend auf die neue australische Studie: Laserdrucker müssten als
       potenziell gesundheitsgefährdend angesehen werden. Sie hätten nichts am
       Arbeitsplatz verloren, sondern sollten nur in separaten, gut ventilierten
       Räumen betrieben werden. Dort, aber auch nur dort hält man einen Betrieb
       von Laserdruckern gegenwärtiger Konstruktion weiterhin für vertretbar.
       
       Bei der deutschen "Interessenvertretung der Tonergeschädigten" sieht man
       das anders. Angesichts von Gesundheitsfolgen wie Husten, Atemnot, Asthma,
       Kopfschmerzen und allergischen Reaktionen fordert diese die Hersteller auf,
       als Dreckschleudern bekannte Drucker umgehend vom Markt zu nehmen sowie die
       Emissionen jedes einzelnen Modells offenzulegen. Solange das nicht der Fall
       ist, hält man dort Tintenstrahldrucker für die einzig sichere Alternative.
       
       5 Aug 2007
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Reinhard Wolff
       
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