# taz.de -- NPD in Meck-Pomm: Starke Rechte
> Mehr als sieben Prozent im Lande, in einzelnen Dörfern gar über 30
> Prozent: In Mecklenburg-Vorpommern ist die NPD eine feste Größe geworden.
Das Wahlergebnis: In Mecklenburg-Vorpommern schaffte die NPD bei der
Landtagswahl 2006 mit landesweit 7,3 Prozent der Stimmen erstmals den
Sprung ins Landesparlament. Seither ist sie dort mit sechs Abgeordneten
vertreten. In einigen ländlichen Gemeinden bei Anklam im Kreis
Ostvorpommern erzielte die NPD Ergebnisse, die ihr nie zuvor in Deutschland
gelungen waren: Mit 38,2 Prozent in Postlow und 31,6 Prozent in Bargischow
erhielt sie dort mehr Stimmen als irgendeine demokratische Partei. Für
diesen Wahlkreis ist der NPD-Abgeordnete Michael Andrejewski zuständig.
Parlamentsstatistik: Die NPD machte im großen Stil von parlamentarischen
Mitteln Gebrauch. Sie fabrizierte eine Flut von 287 Kleinen Anfragen an die
Regierung - die anderen Fraktionen kamen auf 192. Außerdem stellte sie eine
Große Anfrage zum G-8-Gipfel, ihr bisher einziger Gesetzentwurf hatte
Früherkennungsuntersuchungen für Kinder zum Thema. Getreu ihrem
Wahlversprechen "Den Bonzen auf die Finger hauen" legte es die NPD-Fraktion
auf Konflikte an. Sie kassierte 40 Ordnungsrufe, 4 Rauswürfe aus dem Plenum
und nennt ihr Mitteilungsblatt Der Ordnungsruf. Die Demokraten erhielten 5
Ordnungsrufe.
NPD-Entwicklung: Die Abgeordneten erhalten viel Geld, das der finanziell
klammen NPD beim Ausbau ihrer Infrastruktur hilft: Jedem Parlamentier steht
monatlich eine Diät von 4.464 Euro zu, plus 1.140 Euro Kostenpauschale und
knapp 2.500 Euro für Personal. Davon profitiert auch die Neonaziszene. Laut
Verfassungsschutz ist sie seit der Wahl weiter mit der NPD verschmolzen,
die Gruppen seien kaum noch unterscheidbar. Eine Folge: Die Partei wächst.
Der Verfassungsschutz geht von aktuell 350 bis 400 NPDlern im Land aus -
2005 waren es 200.AGX
7 Sep 2007
## ARTIKEL ZUM THEMA