# taz.de -- Umsonstladen: Hausprojekt soll raus
       
       > Der Eigentümer der Brunnenstraße 183 reicht Räumungsklage ein. Auch der
       > Umsonstladen ist betroffen. Verhandlung im August.
       
       Der Umsonstladen in der Brunnenstraße 183 steht womöglich vor dem Aus:
       Manfred Kronawitter, der Besitzer des Hauses, in dem sich auch ein
       alternatives Hausprojekt befindet, hat die Räumungsklagen gegen die
       Bewohner wieder aufgenommen. Der Passauer Arzt hatte das Grundstück vor
       zwei Jahren gekauft und möchte dort anstelle des Altbaus ein
       Mehrgenerationenhaus errichten. Kronawitter sieht sich zu diesem Schritt
       laut einer Presseerklärung "gezwungen". "Der Senat hat den Umsonstladen
       fallen lassen", sagte er der taz.
       
       Dabei hatte es bis vor Kurzem so ausgesehen, als könnte der Konflikt
       außergerichtlich gelöst werden. Gemeinsam hatten der Bezirk Mitte, die
       Hausbewohner und Kronawitter eine Kompromisslösung erarbeitet: Kronawitter
       sollte ein nahegelegenes Grundstück, das vom Liegenschaftsfonds verwaltet
       wird, als Ersatz für die Brunnenstraße 183 zur Verfügung gestellt werden.
       Dieser Vorschlag war letzte Woche allerdings in einer Abstimmung des
       Liegenschaftsfonds abgelehnt worden (taz berichtete). Das Grundstück soll
       nach Informationen der taz an ein Modeunternehmen verkauft werden.
       
       Kronawitter kritisiert an der Entscheidung des Ausschusses, dass sie im
       Widerspruch zu einem vom Bezirk verabschiedeten Stadtentwicklungsplan
       stehen. Die Senatsverwaltung für Finanzen, der der Liegenschaftsfonds
       untersteht, war bis Redaktionsschluss nicht für eine Stellungsnahme zu
       erreichen.
       
       Unter den Bewohnern der Brunnenstraße 183 bereitet man sich unterdessen auf
       die bevorstehenden Prozesse vor. Bereits am 18. August ist der erste
       Gerichtstermin. "Zur Not werden wir durch mehrere Instanzen gehen", sagte
       Manuela Pieper, die Sprecherin des Hausprojekts. Da mehrere Personen seit
       über zehn Jahren Miete für ihre Wohnungen in dem Haus zahlten, könne man
       sie nicht so einfach rauswerfen.
       
       21 Jul 2008
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Franka Nagel
       
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