# taz.de -- Pilotprojekt Wellenkraftwerk: Der Strom kommt aus dem Meer
       
       > Der spanische Versorger Iberdrola baut ein Wellenkraftwerk im Baskenland.
       > Ein ähnliches Projekt hat er in Schottland.
       
 (IMG) Bild: Santoña: Das bisher größte Wellenkraftwerk in Europa.
       
       MADRID taz Spaniens zweitgrößten Energieversorger Iberdrola zieht es aufs
       Meer. Das Unternehmen baut in Pasaia, im nordspanischen Baskenland, ein
       Wellenkraftwerk. 4,5 Millionen Euro wird das Pilotprojekt kosten. Zusammen
       mit dem Technologieverbund Tecnalia soll in den nächsten Monaten eine
       Testboje im Maßstab von 1:4 vor der Küste verankert werden. Die längliche
       Boje ist ein Minikraftwerk, das durch den Wellengang Strom erzeugt. Nach
       einer mehrmonatigen Testphase wird dann das eigentliche Kraftwerk
       entstehen. Es wird eine Kapazität von 500 Kilowatt (KW) haben, genug, um
       950 Haushalte mit Strom zu versorgen.
       
       Dies soll nur der Anfang sein. Falls alles läuft wie vorgesehen, will
       Iberdrola weitere Bojen installieren. Joseba Jaureguizar, der
       Generaldirektor von Tecnalia, glaubt fest daran, dass bereits in zehn
       Jahren sieben Prozent des baskischen Energiebedarfs mittels
       Wellenkraftwerken gedeckt werden kann.
       
       Es ist das dritte Pilotprojekt zur Energiegewinnung mit Hilfe der Bewegung
       des Atlantiks, das Iberdrola unterhält. Die beiden anderen Standorte
       befinden sich in Santoña an der kantabrischen Küste, westlich des
       Baskenlandes, und vor den schottischen Orkney-Inseln. Jedes der drei
       Pilotprojekte nutzt eine andere Technik. In Pasaia wippt der Kopf der Boje
       durch den Wellengang auf und ab und erzeugt so den Strom.
       
       In Santoña werden Bojen benutzt, die einen 20 Meter langen Zylinder
       vertikal im Wasser halten. In diesen Zylindern befindet sich eine
       Vorrichtung, die das Auf und Ab der Wellen in elektrische Energie
       umwandelt. Im Frühjahr wurde damit begonnen, vier Kilometer vor der Küste
       zehn Bojen mit jeweils 125 KW zu verankern. Santoña ist damit das bisher
       größte Wellenkraftwerk in Europa.
       
       In Schottland geht es nicht um die Wellen, sondern um die Grundströmung des
       Atlantiks, die durch die Gezeiten entsteht. Dort kommen vier 160 Meter
       lange Pelamis-Generatoren, sogenannte Seeschlangen, zum Einsatz. Jeder von
       ihnen hat eine Kapazität von 750 KW.
       
       29 Dec 2008
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Reiner Wandler
       
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