# taz.de -- Kommentar NPD: Die Botschaft der Chaostruppe
       
       > Wegen Veruntreuung von Geldern steckt die NPD in der Krise. Schon sehen
       > Kommentatoren aus Politikforschung und Medien das Ende der NPD. Für eine
       > Entwarnung ist es aber zu früh.
       
 (IMG) Bild: Von Molau als "willfähige Marionette" beschimpft: NPD-Chef Udo Voigt.
       
       Einen solchen Start ins Superwahljahr 2009 hat sich der
       NPD-Bundesvorsitzende Udo Voigt sicher nicht vorgestellt. Seit Januar wird
       an seinem Amtsstuhl gesägt. Und nun muss die Parteiführung auch noch der
       Basis gestehen, eine Selbstanzeige wegen verschwundener Gelder gestellt zu
       haben. Eine Million Euro, die Getreue der Partei als Darlehen gaben, sollen
       weg sein. Rückzahlungen an die Bundestagsverwaltung können folgen. Schon
       sehen Kommentatoren aus Politikforschung und Medien das Ende der NPD. "Die
       zerstreiten sich", "die sind ruiniert" - so heißt es .
       
       Ja, die NPD hat seit ihrem ersten Einzug nach über 30 Jahren in einen
       Landtag, 2004 in Sachsen, schon bessere Tage erlebt. 2006 folgt der Sprung
       in den Landtag von Mecklenburg-Vorpommern. Die Strategie, soziale Themen
       aufzugreifen, kommunale Verankerung auszubauen und die "nationale
       Opposition" zusammenzuführen, gelang. Die älteste neonazistische Partei
       Deutschlands wurde für die Szene zum neuen Hoffnungsträger. Und heute,
       2009? Wo Pornoaffären und Austritte von Kommunalabgeordneten die Partei
       zusätzlich belasten? Wer deswegen auf ein schnelles Ende der NPD hofft,
       wird enttäuscht sein.
       
       Denn seit ihrem knapp verpassten Einzug in den Bundestag 1969 hat die NPD
       schon ganz andere Krisen überlebt. Die Kassen waren leer, die Partei hatte
       nur halb so viele Mitglieder wie heute. Vorsitzende kamen und gingen.
       Programmatische Erneuerungen blieben aus. Zuletzt sagten 2003
       Innenministerien und Medien besonders laut den Niedergang voraus. Damals
       war gerade das Verbotsverfahren an den V-Männern gescheitert. Prompt hieß
       es, jetzt sei das Misstrauen in der Partei so groß, dass sie
       auseinanderzubrechen drohe. Wenige Monate später zog die NPD in den
       Dresdener Landtag ein. 2008 konnte die NPD trotz schon schwelender
       Machtkämpfe und laufender Finanzskandale in Sachsen und Brandenburg
       kommunale Wahlerfolge erringen.
       
       Negative Schlagzeilen und peinliches Gehabe scheinen die Wähler nicht
       abzuschrecken - solange die Botschaften gefallen. ANDREAS SPEIT
       
       20 Feb 2009
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Andreas Speit
       
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