# taz.de -- Enthüllungs-Site enthüllt sich selbst: Wikileaks-Unterstützer entlarvt
       
       > Auf der Whistleblower-Plattform Wikileaks kann wer will anonym geheime
       > Dokumente veröffentlichen. Jetzt findet sich dort eine geheime Nachricht
       > an die Unterstützer der Website.
       
 (IMG) Bild: So sieht es aus, wenn man seine eigenen Unterstützer verprellt: Die Wikileaks-Spenderliste auf Wikileaks.
       
       Wikileaks hat sich der Enthüllung geheimer Dokumente verschrieben - egal
       wer sie online stellt. Doch nun braucht die Whistleblower-Plattform
       dringend Geld. Und startete einen Notfall-Spendenaufruf - per Email an
       alle, die Wikileaks bereits in der Vergangenheit gefördert hatten. Mit
       einem penlichen Fehler: Es wurde versäumt, die Email per Blindcopy zu
       verschicken. Und so konnte jeder Empfänger die komplette Liste der 58
       Spender-Emailadressen einsehen.
       
       Ziemlich peinlich für die Whistleblower. Besonders, weil einer der
       Empfänger sich entschied, die Liste als [1][Dokument bei Wikileaks
       hochzuladen]. Und kommentierte dazu: "WikiLeaks leaks it's own donors, aww
       irony. BCC next time kthx."
       
       Kein Wunder, dass die Spender auf der Liste alles andere als begeistert
       sind. Einer von ihnen ist der Ex-Hacker Adrian Lamo, der heute eine
       Sicherheitsfirma betreibt. Der ärgerte sich, so berichtet das US-Blog
       "Threat Level" - und twitterte: "Thanks WikiLeaks for leaking your donor
       list. (...) That's dedication." Für Wikileaks ist es der denkbar
       ungünstigste Zeitpunkt, um sich zu blamieren oder potentielle Spender zu
       vergrätzen. Denn in den nächsten drei Monaten müssen die Betreiber 80.000
       Dollar zusammensammeln - oder andernfalls die Seite einstellen. Wikileaks
       hat seit ihrem Bestehen 2006 eine Reihe von aufsehenerregenden Dokumenten
       veröffentlicht - darunter Informationen über Internetfilterlisten mehrerer
       Staaten oder Pläne für geheime Anti-Piraterie-Abkommen.
       
       Vor einem Jahr legte eine Klage der Schweizer Bank Julius Baer Wikileaks
       für mehrere Tage lahm - weil sie angeblich Kundendaten der Bank
       veröffentlicht hatten. In die Kritik geriet die Seite aber auf der anderen
       Seite, weil immer wieder auch zweifelhafte Schreiben auftauchten. Etwa wie
       ein höchstwahrscheinlich falsches Dokument über den Gesundheitszustand von
       Apple-Chef Steve Jobs.
       
       20 Feb 2009
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://wikileaks.org/wiki/Wikileaks_partial_donors_list,_14_Feb_2009
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Meike Laaff
       
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