# taz.de -- Cheney und Folterfotos: Republikaner gegen Transparenz
       
       > Folter abzulehnen sei ein Sicherheitsrisiko - so die Argumentation von
       > Republikanern wie Dick Cheney und Co. Sie wetterten gegen eine
       > Veröffentlichung der Folterfotos.
       
 (IMG) Bild: "Ich bereue nichts", sagt Cheney.
       
       WASHINGTON taz | Dick Cheney, der Vizepräsident in der Bush-Regierung war,
       zieht durch die US-Talkshows und wirft der Regierung von Präsident Barack
       Obama vor, dass die Ablehnung von Foltermethoden ein Sicherheitsrisiko für
       die USA sei. "Ich bereue nichts", sagte er neulich in einem Interview mit
       dem Fernsehsender CBS. "Ich denke, dass wir das Richtige getan haben. Ich
       bin davon überzeugt, sogar felsenfest davon überzeugt, dass wir tausende,
       wenn nicht hunderttausende Leben gerettet haben." Einer Veröffentlichung
       aller Folterfotos hatte er dementsprechend entgegengewirkt und behauptet,
       Obama würde mit einer Veröffentlichung die Sicherheit der USA unterminieren
       und verstärkte Angriffe auf US-Soldaten in Afghanistan und im Irak
       provozieren.
       
       Mit dieser Ansicht ist Cheney nicht allein. Newt Gingrich, der bis 1999
       Sprecher des Repräsentantenhauses war und dem Ambitionen auf die
       Präsidentschaft 2012 nachgesagt werden, beschuldigte Obama, mutmaßliche
       Terroristen zu verteidigen, während "die Bush-Regierung Amerikaner
       verteidigt" habe. "Man muss sich nur ansehen, wie viele Staatsanwälte von
       der Obama-Regierung ernannt wurden, die früher mutmaßliche Terroristen
       verteidigt haben", sagte der Republikaner. Gleichzeitig warf er Obama vor,
       eine Hexenjagd gegen Republikaner anzuzetteln, wie sie Senator McCarthy in
       den Fünfzigerjahren gegen Kommunisten geführt habe: "Das Ausmaß, mit dem
       sie bestimmte Leute dem Risiko einer Strafverfolgung aussetzen, ist in der
       modernen amerikanischen Geschichte beispiellos."
       
       Die Einwände der Republikaner dürften Obama aber nicht zu der Entscheidung,
       die Veröffentlichung der Fotos zu blockieren, gebracht haben. Es waren
       vermutlich eher die eigenen Anwälte im Weißen Haus, die Obama bei einem
       Gespräch vorige Woche umstimmten. Sein Sprecher sagte, der Präsident sei
       nach dem Gespräch zu der Ansicht gekommen, dass "die Folgen, die eine
       Veröffentlichung der Fotos für die nationale Sicherheit haben könnte, dem
       Gericht nicht deutlich genug vor Augen geführt worden" seien.
       
       14 May 2009
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Ralf Sotscheck
       
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