# taz.de -- Absturzursache von Airbus unklar: "Spekulationen sind unverantwortlich"
> Die Ursache der Air-France-Katastrophe liegt weiter im Dunkeln.
> Konzernchef Pierre-Henri Gourgeon sagte, er sei nicht überzeugt, dass die
> Sonden der Grund für den Absturz sind.
(IMG) Bild: Air-France-Chef Pierre-Henri Gourgeon wehrt sich gegen Spekulationen über den Absturz.
SAO PAULO dpa | Im Atlantik werden rund eineinhalb Wochen nach dem
Airbus-Absturz noch 184 Insassen des Air-France-Unglücksfluges vermisst.
Bis Donnerstagabend (Ortszeit) wurden 44 Leichen aus dem Wasser geborgen,
wie die Einsatzleitung der brasilianischen Marine und Luftwaffe in Recife
mitteilte. An Bord des Airbus waren insgesamt 228 Menschen, darunter 28
Deutsche. Die Chance, weitere Absturzopfer in dem Gebiet rund 1200
Kilometer nordöstlich des brasilianischen Festlandes zu finden, werde jeden
Tag kleiner, sagte ein Sprecher. Der Air-France-Airbus war am Pfingstmontag
auf dem Flug von Rio de Janeiro nach Paris abgestürzt.
Derzeit gibt es noch keinen genauen Termin für ein Ende der Suchoperation.
Luftwaffensprecher Ramon Cardoso, hatte zuvor gesagt, die Suche gehe
mindestens bis zum 19. Juni weiter. In Recife begann im rechtsmedizinischen
Institut die langwierige Identifizierung der Leichen. In die brasilianische
Hafenstadt wurden bereits 16 Tote gebracht. Auf der Insel Fernando de
Noronha, einige hundert Kilometer von der vermuteten Absturzstelle im
Atlantik entfernt, sind derzeit 25 Opfer, die dort einer ersten
Untersuchungen unterzogen werden. Auch sie sollen bis zum Wochenende nach
Recife geflogen werden.
Die Ursache der Katastrophe liegt weiter im Dunkeln. Air France wehrte sich
gegen Spekulationen, dass der Ausfall der Geschwindigkeitsmesser Ursache
des fatalen Ablaufs bei dem Unglück war. "Ich bin nicht überzeugt, dass die
Sonden der Grund für den Absturz sind", sagte Konzernchef Pierre-Henri
Gourgeon in Paris. Die Zeitung "Figaro" hatte geschrieben: "Airbus schließt
nicht aus, seine Flotte von 1000 A330 und A340 am Boden zu lassen, um die
Messgeräte auszutauschen." Airbus kündigte daraufhin eine Verleumdungsklage
an.
Airbus-Chef Tom Enders bezeichnete die Spekulationen über die
Absturzursache als unverantwortlich. "Es gibt keinen direkten Zusammenhang
zwischen falschen Geschwindigkeitsmessungen und dem Unfall", sagte Enders
am Donnerstag dem ARD-Studio Paris.
12 Jun 2009
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