# taz.de -- Kommentar Österreichs Rechte: Die CSU der FPÖ
       
       > Die Partei Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ) schließt sich wieder den
       > Freiheitlichen (FPÖ) an. Das Bündnis wird demnächst um den zweiten Platz
       > mitzuspielen.
       
       Willkommen daheim. Willkommen in der freiheitlichen Heimat". So begrüßte
       FPÖ-Chef Heinz Christian Strache den Kärntner BZÖ-Vorsitzenden Uwe Scheuch
       im neuen Bündnis. Das Kärntner BZÖ hatte die wirtschaftsliberalen
       Gehversuche der Parteiführung nie mitgetragen. Künftig wird es die CSU der
       FPÖ sein. Hier wächst zusammen, was zusammengehört: die äußerste Rechte des
       legalen Spektrums.
       
       Spekulation bleibt, ob die konsolidierte Rechte der ÖVP einen fliegenden
       Wechsel zu einer "bürgerlichen Koalition" ermöglichen wird. Abgesehen
       davon, dass dazu noch mindestens drei Abgeordnete fehlen, wäre Vizekanzler
       und ÖVP-Chef Josef Pröll nicht recht bei Trost, wenn er sich jetzt auf ein
       solches Abenteuer einließe. Die eigene Partei würde nur zum Teil mitmachen,
       seine guten Umfragewerte wären im Nu verspielt.
       
       Doch für die Zukunft sind solche Konstellationen durchaus möglich. Das
       Erstarken der Rechten geht vor allem auf Kosten der SPÖ, die sich in der
       Koalition immer weniger durchsetzen kann und gleichzeitig Profil und Wähler
       verliert. Straches erklärtes Ziel, demnächst um den zweiten Platz
       mitzuspielen, ist also aus heutiger Sicht keine rhetorische Kraftmeierei,
       sondern Realismus. Nächstes Jahr will er SPÖ-Bürgermeister Michael Häupl in
       Wien herausfordern, spätestens 2013 wird der Nationalrat neu gewählt. Wenn
       sich der Aufstieg der FPÖ linear fortsetzt, dann liegt selbst der erste
       Platz in Reichweite.
       
       Strache ist aber auch ein hohes Risiko eingegangen. Mit dem Bankrott der
       Kärntner Hausbank Hypo Alpe Adria wird nämlich offensichtlich, dass Jörg
       Haiders vielgepriesenes "Modell Kärnten" eine auf Schulden gebaute Chimäre
       ist. Wenn die Staatsanwaltschaft aufdeckt, wie weit die Kärntner Politik
       nicht nur in hochriskante Geschäfte, sondern auch in kriminelle
       Machenschaften am Balkan verstrickt war, könnte sein neuer Partner zur
       Belastung werden.
       
       18 Dec 2009
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Ralf Leonhard
       
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