# taz.de -- Nach vereiteltem Anschlag von Detroit: Obama fordert allwissenden Geheimdienst
       
       > Wie kann es sein, dass ein Nigerianer in Jemen einen Terroranschlag
       > vorbereitet und die US-Luftfahrtbehörden das nicht erfahren?, fragt sich
       > der US-Präsident auf Hawaii.
       
 (IMG) Bild: Obama hatte Anfang der Woche "katastrophale" Sicherheitspannen eingeräumt und die Versäumnisse als "vollkommen inakzeptabel" bezeichnet.
       
       HONOLULU/WASHINGTON afp/dpaNach dem vereitelten Anschlag von Detroit will
       US-Präsident Barack Obama am Dienstag mit den obersten Chefs der
       zuständigen Geheimdienste über Konsequenzen beraten. Dies erklärte Obama am
       Donnerstag in Honolulu auf Hawaii. Bei dem Treffen in Washington soll es um
       die Sicherheitspannen vor dem Anschlagsversuch gehen. Obama will über
       Verbesserungen bei der Sicherheit und beim Austausch zwischen den
       Geheimdiensten reden.
       
       Der US-Präsident hatte Anfang der Woche "katastrophale" Sicherheitspannen
       eingeräumt und die Versäumnisse als "vollkommen inakzeptabel" bezeichnet.
       Die Untersuchungen sollen nun ans Licht bringen, warum gegen den
       verhinderten Attentäter Umar Faruk Abdulmutallab trotz Warnungen kein
       Flugverbot verhängt wurde und wie er den Sprengstoff an Bord der Maschine
       schmuggeln konnte.
       
       Der 23-jährige Nigerianer hatte am ersten Weihnachtstag versucht, eine
       US-Passagiermaschine mit fast 300 Menschen an Bord im Landeanflug auf
       Detroit in die Luft zu sprengen. Zu dem Anschlagsversuch bekannte sich
       al-Qaida auf der Arabischen Halbinsel.
       
       Nach Informationen der Washington Post geht aus den von Obama angeforderten
       Berichten hervor, dass die Sicherheitsbehörden Informationen über den
       verhinderten Attentäter nur unzureichend weiterleiteten und nicht
       miteinander in Verbindung brachten. Abdulmutallabs Vater, ein Bankier aus
       Nigeria, hatte bereits im November die US-Botschaft in Nigeria alarmiert,
       weil er sich Sorgen über die radikalen Ansichten seines Sohns machte. Laut
       New York Times wussten die Geheimdienste zudem, dass ein Nigerianer im
       Jemen auf einen Anschlag vorbereitet wurde. Gleichzeitig habe es Hinweise
       auf einen möglichen Terroranschlag an den Weihnachtstagen gegeben. Diese
       Informationen seien jedoch nicht mit den Warnungen des Vaters in Verbindung
       gebracht worden.
       
       Laut Wall Street Journal zufolge rückt ein in den USA geborener
       islamistischer Prediger immer stärker ins Zentrum der Ermittlungen. Anwar
       al-Awlaki im Jemen habe mit Abdulmutallab in Verbindung gestanden und
       früher mit dem Amokläufer auf der US-Militärbasis Fort Hood in Texas, wo
       der muslimische Major Nidal Malik Hasan Anfang November 13 Menschen
       erschossen hatte. Unklar ist allerdings, ob al-Awlaki einen Luftangriff auf
       eine mutmaßliche Al-Qaida-Versammlung im Jemen am 24. Dezember überlebt
       hat.
       
       1 Jan 2010
       
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