# taz.de -- Umstrittene Ikea-Häuser: "Wie ein Hasenstall"
       
       > Der schwedische Möbelhersteller Ikea will jetzt auch komplette Häuser
       > verkaufen - aus Holz. Doch in Hofheim, wo eine Siedlung entstehen soll,
       > wehrt sich der CDU-Stadtverordnete.
       
 (IMG) Bild: Fertighaus auf Ikea-Parkplatz bei Wiesbaden.
       
       Ikea will in Deutschland künftig ganze Wohnungen und Häuser verkaufen. Sie
       heißen "Boklok", was "wohne clever" bedeutet. Am 3. März soll das erste
       Musterhaus aus Holz auf dem Ikea-Gelände im hessischen Hofheim präsentiert
       werden, dort hat Ikea seine Deutschlandzentrale. Danach will der Konzern im
       Hofheimer Stadtteil Langenhain eine erste komplette Siedlung errichten.
       
       Der Hofheimer CDU-Politiker Frank Härder wehrt sich gegen diesen Plan. In
       der sonntaz kritisiert er die Ikea-Häuser als Hasenställe. Er habe eine
       schwarz-weiße Vorlage gesehen: "Da sahen die Häuser auf den ersten Blick
       aus wie Behelfsbauten, die man nach dem Zweiten Weltkrieg hier aufgestellt
       hat. Eine graue Fassade mit zwei Löchern drin."
       
       Härder ist selbst Architekt und fordert im Interview mit der sonntaz
       Verbesserungen am Konzept der Häuser: "Man könnte den Fenstern Rahmen
       verpassen, sodass sie nicht aussehen wie Löcher, die man in eine Baracke
       gestemmt hat." Man könne als Gemeinde außerdem nicht einfach für Ikea den
       Bebauungsplan bedingungslos ändern: "Im Moment sehen die Häuser aus wie bei
       'Ferien auf Saltkrokan'".
       
       Die Fertighausfirma Bien-Zenker soll für Ikea als Lizenzpartner Grundstücke
       akquirieren, die Häuser bauen und verkaufen. 180.000 Euro soll ein etwa 100
       Quadratmeter großes Ikea-Haus kosten - ohne Keller, aber inklusive
       Grundstückskosten. Bis Ende 2010 sollen in Deutschland sechzig Reihenhäuser
       und zweigeschossige Mehrfamilienhäuser entstehen.
       
       Damit die ersten achtzehn Wohneinheiten im Hofheimer Ortsteil Langenhain
       errichtet werden können, muss die Stadt den Bebauungsplan ändern. Einige
       Stadtverordnete, darunter Härder, lehnen die Boklok-Architektur aber ab.
       Sie haben den Entwurf an den Planungsausschuss zurückverwiesen.
       
       26 Feb 2010
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Kirsten Küppers
       
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