# taz.de -- Kontrolle über erlaubte Programme: Microsoft-Handy ahmt Apple nach
       
       > Wenn die ersten "Windows Phone 7"-Geräte kommen, werden sie nur Programme
       > akzeptieren, die Microsoft zulässt. Das Modell ähnelt Apples umstrittenem
       > Ansatz.
       
 (IMG) Bild: Da geht's lang: Ausschnitt von Windows Mobile 7.
       
       Microsoft hat eine große Aufholjagd vor sich: Neben dem E-Mail-Handy
       Blackberry und Apples iPhone stellt der Softwarekonzern inzwischen nur noch
       Rang drei unter den Herstellern von Smartphone-Betriebssystemen.
       [1]["Windows Phone 7"] soll dementsprechend der große Befreiungsschlag
       werden: Die Oberfläche, die Ende des Jahres auf ersten Geräten erscheinen
       soll, wurde radikal überarbeitet.
       
       Dazu gehört, dass Microsoft viel mehr Kontrolle über sein Betriebssystem
       ausüben will. So werden den Herstellern der Geräte genaue Vorgaben gemacht,
       welche Hardware sie besitzen müssen - beispielsweise sind nur zwei
       Bildschirmgrößen erlaubt und jedes Modell benötigt eine "Bing"-Suchtaste.
       Waren frühere Windows-Handys zudem relativ offen und konnten von den
       Benutzern über diverse Wege frei mit neuer Software bestückt werden, wird
       sich das bei Windows Phone 7 ändern, kündigte Microsoft nun auf einer
       Entwicklerkonferenz an.
       
       Genauso wie bei Apples iPhone soll es künftig nur noch einen zentralen
       Software-Laden, den so genannten "Marketplace" geben. Den kontrolliert
       Microsoft: Wie bei Apples umstrittenem Modell kann der Software-Riese
       künftig jedes Programm abweisen, wenn es ihm selbst beispielsweise
       Konkurrenz macht. Genauso wie bei Apple will Microsoft zudem künftig
       mitverdienen - ein bestimmter Prozentanteil des Umsatzes plus
       Mitgliedschaftsgebühren gehen an den Konzern.
       
       Auch in einem weiteren leidlich negativen Aspekt imitiert Microsoft das
       iPhone: Windows Phone 7 wird am Anfang, ähnlich wie das Apple-Gerät in
       seinen ersten zwei Lebensjahren, keine Funktion für das Kopieren und
       Einfügen von Texten (Copy & Paste) enthalten. Der IT-Blogger Tom Foremski
       kommentierte zynisch, die 1973 erstmals für Desktop-Rechner erfundene
       Funktion sei für die Computerkonzerne wohl "eine Raketenwissenschaft". Das
       entspricht offensichtlich den Tatsachen: Laut einem Bericht der Newsseite
       "Engadget" könne es nun auch bei Microsoft "Jahre dauern", bis Copy & Paste
       bei Windows Phone 7 nachgerüstet werde.
       
       17 Mar 2010
       
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