# taz.de -- Aktion gegen Amflora-Anbau: Greenpreace blockiert Kartoffellager
       
       > Aktivisten haben ein Kartoffellager in norddeutschen Bütow besetzt. Bütow
       > ist bundesweit der einzige Ort, wo die Gen-Kartoffel Amflora angebaut
       > werden soll. 21 Aktivisten erkennungsdienstlich behandelt.
       
 (IMG) Bild: Die Greenpeace-Aktivisten am Montag, 12.04. vor dem Kartoffellager Bütow.
       
       BÜTOW dpa | Greenpeace-Aktivisten haben am Montagmorgen vorübergehend ein
       Kartoffellager in Bütow (Müritzkreis) besetzt, um gegen den bundesweit
       einzigen Anbau der gentechnisch veränderten Kartoffel Amflora zu
       protestieren. Mehr als 20 Mitglieder der Umweltorganisation versperrten ein
       Tor. Auf einem Plakat am Eingang hieß es: "EU-Genkartoffeldepot
       geschlossen."
       
       Die Umweltschützer beendeten ihre Aktion nach zweieinhalb Stunden. Die
       Polizei brachte 21 Teilnehmer zur erkennungsdienstlichen Behandlung aufs
       Polizeirevier Röbel. Es bestehe der Verdacht des Hausfriedensbruchs und der
       Sachbeschädigung, sagte eine Polizeisprecherin. "Wir wollen erreichen, dass
       die Kartoffel nicht auf den Acker kommt", sagte Greenpeace-Sprecherin
       Simone Miller. Den Polizeiangaben zufolge hatten die Aktivisten versucht,
       sich in der Halle anzuketten, und dafür das Tor angebohrt.
       
       Bei Bütow, unweit der Autobahn 19 Berlin-Rostock, soll die inzwischen von
       der EU zugelassene Stärkekartoffel im Auftrag der BASF Plant Science GmbH
       auf einer Fläche von 20 Hektar angebaut werden. In der Region gibt es seit
       Jahren Amflora-Versuchsanbau und Proteste dagegen. In der Halle ist nach
       Angaben von Kartoffelzüchter Karl Heinrich Niehoff die Kartoffelernte von
       2009 eingelagert, die von BASF zu Stärke verarbeitet werden soll. Neue
       Pflanzkartoffeln für die Aussaat seien noch nicht da.
       
       Greenpeace fordert von Bundesagrarministerin Ilse Aigner (CSU) ein
       nationales Verbot für den Amflora-Anbau, wie etwa in Österreich. Einem
       Rechtsgutachten zufolge verstoße die Zulassung von Amflora gegen die
       EU-Freisetzungsrichtlinie, da seit 2004 keine Gen-Pflanzen mit
       gesundheitsgefährdenden Antibiotika-Resistenzgenen in Umlauf gebracht
       werden dürften. Anbau und Verbreitung der Kartoffel seien illegal,
       argumentieren die Gentechnik-Gegner.
       
       12 Apr 2010
       
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