# taz.de -- Missbrauch an der Odenwaldschule: Sechs Verfahren eingestellt
       
       > Im Zusammenhang mit den Missbrauchsfällen an der Odenwaldschule hat die
       > Staatsanwaltschaft Darmstadt fast die Hälfte der 13 Ermittlungsverfahren
       > eingestellt.
       
 (IMG) Bild: 13 Ermittlungsverfahren gab es zum Missbrauch an der hessischen Odenwaldschule, sechs davon wurden jetzt eingestellt.
       
       DARMSTADT dpa | 13 Ermittlungsverfahren gab es zum Missbrauch an der
       hessischen Odenwaldschule, sechs davon wurden jetzt eingestellt, allerdings
       aus sehr verschiedenen Gründen.
       
       "In zwei Verfahren waren keine konkreten Straftatbestände zu erkennen",
       sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Darmstadt. Zwei beschuldige
       Lehrer sind tot, in zwei weiteren Fällen seien die zur Last gelegten Taten
       verjährt, so der Sprecher.
       
       Sieben Verfahren sind noch offen, sechs gegen ehemalige Lehrer und ein
       Verfahren gegen einen beurlaubten Pädagogen, erklärte der Sprecher der
       Staatsanwaltschaft. Unter die noch offenen Verfahren fallen auch die
       Ermittlungen gegen den als Hauptbeschuldigten geltenden früheren
       Schulleiter Gerold Becker.
       
       Der Sprecher des Trägervereins der Schule, Philipp Sturz, kündigte
       unterdessen seinen Rücktritt an. Sturz hatte acht Vereinsmitglieder, die
       schon während des über Jahre verschleppten Skandals Verantwortung trugen,
       ultimativ zum Rücktritt aufgefordert, aber keine Antwort erhalten.
       
       In einem Eilverfahren hatte das Landgericht Darmstadt am Mittwoch einem
       Ex-Schüler der Odenwaldschule untersagt, er könne Vorfälle von sexuellem
       Mißbrauch aus eigenem Erleben beschreiben. Das Gericht verbot dem heute
       48jährigen außerdem, einem Lehrer "eine verbotene sexuelle Beziehung zu
       einer Schülerin" zu unterstellen. Der 57 Jahre alte Lehrer war bis vor
       kurzem an der Schule tätig gewesen und ist seit Bekanntwerden der Vorwürfe
       beurlaubt.
       
       Der Missbrauchsskandal könnte für die Schule auch finanzielle Folgen haben:
       Die örtlichen Jugendämter wollen bis auf weiteres keine Mädchen und Jungen
       mehr im Rahmen der Jugendhilfe an die UNESCO-Modellschule schicken.
       
       30 Apr 2010
       
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