# taz.de -- Verfeindete Rockerbanden: Ein bisschen Frieden
       
       > Die Motorradrockergangs Hells Angels und Bandidos inszenieren
       > medienwirksam das Ende ihrer blutigen Fehde - einen Tag bevor die
       > Innenminister über ein Verbot beraten.
       
 (IMG) Bild: Nach dem Verbot durch Schleswig-Holsteins Innenminister: Polizisten demontieren die Schilder der Hells Angels in Flensburg.
       
       BERLIN dpa/taz Die verfeindeten Rockergruppen Hells Angels und Bandidos
       haben ihren internen Bandenkrieg für beendet erklärt. Per Handschlag
       wollten Vertreter beider Seiten ihre Vereinbarung am Mittwochnachmittag in
       einer Rechtsanwaltskanzlei in Hannover inszenieren - unmittelbar vor den
       Beratungen der Innenminister über ein bundesweites Verbot der Banden am
       Donnerstag in Hamburg.
       
       Die Polizei vermutet denn auch, dass der Friedensschluss nur taktisch
       motiviert ist. Ende 2008 sei ein solcher schon einmal angekündigt worden
       und nicht von langer Dauer gewesen, sagte ein Sprecher des
       niedersächsischen LKA.
       
       Zwischen den Motorradclubs war es immer wieder zu blutigen
       Auseinandersetzungen gekommen. Dabei geht es unter anderem um eine
       Vormachtstellung beim Drogenhandel und im Rotlichtmilieu. Rheinland-Pfalz
       und Sachsen-Anhalt hatten dafür plädiert, die Rockerbanden bundesweit zu
       verbieten. Auslöser war der tödliche Schuss eines Hells-Angels-Mitglieds
       auf einen Polizisten in Rheinland-Pfalz im März. Nach blutigen
       Auseinandersetzungen im Rockermilieu hatte Schleswig-Holstein im April zwei
       Vereine der Hells Angels und Bandidos verboten. In Hamburg sind die Hells
       Angels schon seit 1983 verboten, in Düsseldorf seit 2001.
       
       Im Bundesinnenministerium ist man allerdings skeptisch, ob ein bundesweites
       Verbot der Rockerbanden überhaupt möglich ist. Auch Niedersachsens
       Innenminister Uwe Schünemann (CDU) rechnet nicht damit, dass es zu einem
       schnellen Verbot kommt: "Das erwarte ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht."
       
       26 May 2010
       
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