# taz.de -- Kommentar Feinstaubbelastung: Sander sitzt das Problem aus
       
       > Niedersachsens Umweltminister Hans-Heinrich Sander denkt
       > marktwirtschaftlich - da darf Umwelt nicht viel kosten.
       
 (IMG) Bild: Gibts nur in Hannover: Umweltminister, die gegen Umweltzonen klagen. Langsam muss sich Hans-Heinrich Sander (FDP) aber etwas einfallen lassen, um die NO2-Werte zu senken.
       
       Es ist nicht so, dass dem niedersächsischen Umweltminister die Natur egal
       ist. Der FDP-Politiker Hans-Heinrich Sander denkt marktwirtschaftlich und
       da darf Umwelt nicht viel kosten. Überall sonst müsste ein
       Klimaschutzminister mit dieser Philosophie seine Koffer packen - in
       Niedersachsen aber darf jemand wie Sander bleiben. Denn dort ticken die
       Uhren etwas langsamer.
       
       So machte er kürzlich von sich reden, als er gegen die Verschärfung der
       Umweltzone in Hannover klagte. Die Wirtschafts- und Autofahrerlobby hatte
       ihm zuvor souffliert, dass Umweltzonen im Kampf gegen die Luftverschmutzung
       wirkungslos seien. Das zuständige Gericht sah das glücklicher Weise anders.
       
       Einen Dämpfer hat der Umweltminister nun von der EU bekommen. Die moniert,
       dass Niedersachsens Kommunen zu wenig gegen Abgase täten. Und Sander? Der
       hält weiterhin daran fest, dass die "Grüne Welle" in den Innenstädten für
       bessere Luft sorgt. Und bevor er über andere Alternativen nachdenkt, wie
       Tempo-30-Zonen, Einfahrverbote und Ausbau des Nahverkehrs, beantragt er
       schon mal eine Fristverlängerung in Brüssel.
       
       Ganz der Niedersachse, der Sander nun mal ist, vertraut er darauf, dass
       sich die Luftverschmutzung mit der Zeit von selbst erledigt. Sein Motto:
       Lieber das Problem vertagen, bevor man es angeht. Seine Souffleure werden
       es ihm sicher danken.
       
       26 May 2010
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Uta Gensichen
       
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