# taz.de -- Nach Selbstmorden in China: Regierung erhöht Mindestlohn
> Mit Streiks haben chinesische Angestellte der Firma Honda höhere Löhne
> erzwungen. Unter Mitarbeitern des Elektronikkonzerns Foxconn hatte es
> zuletzt eine Reihe von Selbstmorden gegeben.
(IMG) Bild: Sie waren erfolgreich: streikende Honda-Mitarbeiter in China.
PEKING afp | Angesichts zunehmender Proteste und nach einer Reihe von
Selbstmorden von Arbeitern in China wird nun in vielen Provinzen und
Städten der Mindestlohn erhöht. In der Hauptstadt Peking werde der
monatliche Mindestlohn ab 1. Juli um 20 Prozent auf 960 Yuan (rund 115
Euro) steigen, berichtete am Freitag die staatliche Zeitung Global Times.
Das sei mehr als in den vergangenen Jahren, in denen die Steigerung im
Durchschnitt bei zehn Prozent gelegen habe. Peking führte demnach 1994
einen Mindestlohn ein. Insgesamt solle in rund 30 Provinzen und Städten in
diesem Jahr der Mindestlohn erhöht werden. In Shanghai sei dies bereits
geschehen: Die Stadt schreibt mit 1120 Yuan den landesweit höchsten
gesetzlichen Mindestlohn vor.
Die Regierung hatte vor einigen Tagen versichert, sie werde die
Einkommenssteigerung für die Arbeiter auf ihre Prioritätenliste für dieses
Jahr setzen. Sie wolle "die nationale Einkommensverteilung optimieren".
In China wird zunehmend über die Folgen des raschen Wirtschaftswachstums
für die Arbeiter diskutiert. In der Sonderwirtschaftszone Shenzhen haben
sich beim weltgrößten Elektronikhersteller Foxconn seit Beginn des Jahres
zehn Arbeiter selbst getötet, ein elfter in einer anderen Fabrik des
Konzerns. In einem Werk des japanischen Autoherstellers Honda in China
legten die Angestellten in der vergangenen Woche die Arbeit nieder, um
höhere Löhne zu erzwingen.
4 Jun 2010
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