# taz.de -- Nur ein Klick auf dem iPod: Junge lädt 1000-Dollar-App runter
> Aus Versehen hat ein 11-Jähriger aus Kalifornien eine teure
> iPod-Anwendung für Juristen gekauft. Aus Kulanz gab es das Geld zurück.
(IMG) Bild: Unbedachtes Klicken im App-Store kann teuer werden
Die "App" schien irgendwie verlockend: Der 11jährige Nick T. aus Roseville,
Kalifornien, hatte von Freunden gehört, dass es für seinen iPod eine
Anwendung gab, die 999 Dollar 99 kosten sollte. Das Programm ist kein
Scherz: Es nennt sich "Bar Max" und ist ein Gigabyte-schwerer
Vorbereitungskurs für angehende Anwältinnen und Anwälte, die ihre
staatliche Zulassungsprüfung ablegen wollen.
Für diesen Zweck ist die Software tatsächlich noch preiswert, wie der
Hersteller auf seiner Website angibt: Ein normaler Lehrgang, den die App
ersetzt, kann das Drei- bis Vierfache kosten.
Trotzdem war T. geschockt, als "Bar Max" plötzlich anfing, auf den iPod
geladen zu werden: Offensichtlich hatte der Junge ein wenig schnell einen
Knopf gedrückt. Um ein Passwort wurde er nicht gebeten - was bei dem Gerät
normal ist, da es nur alle paar Einkäufe standardmäßig abgefragt wird. Der
Schock saß dann nicht nur bei T., sondern auch bei seiner Mutter tief: "Bar
Max" tauchte mit den vollen, fast 1000 Dollar auf der iTunes-Rechnung auf.
Sie sei überrascht gewesen, dass nicht nach dem Passwort gefragt wurde,
sagte die Frau einem örtlichen Fernsehsender. Sie ging mit dem iPod zu
einem Apple-Laden, um den Kauf rückgängig zu machen - etwas, das laut
Geschäftsbedingungen nicht vorgesehen ist, das Rückgaberecht ist explizit
ausgeschlossen. Dort konnte man T. also nicht helfen.
Erst eine E-Mail an den Support brachte Abhilfe: Der iPod-Anbieter
versprach, die Summe zurückzubuchen. Das geschah aus reiner Kulanz. Der
11jährige Missetäter gab sich gegenüber dem Fernsehen zerknirscht: "Ich
weiß jetzt, das ein einziger Knopfdruck Konsequenzen haben kann und das man
dann Leuten oder Apple etwas schuldet."
999 Dollar 99 ist die höchste Summe, die Anwendungen für iPod und iPhone
kosten können. Der Betrag wurde anfangs nur von Scherzanwendungen wie einer
Software namens "I Am Rich" abgefragt. Mittlerweile gibt es jedoch einige
Fach-"Apps", die durchaus einige 100 Dollar kosten können.
7 Jun 2010
## AUTOREN
(DIR) Ben Schwan
## ARTIKEL ZUM THEMA