# taz.de -- Auftaktspiel der Fußball-WM: Südafrika gewinnt unentschieden
       
       > Erst war es ein mäßiger Beginn der Fußball-WM im Spiel zwischen dem
       > Gastgeber und Mexiko. Doch nach dem ersten Tor für die Bafana Bafana war
       > es ein offener Schlagabtausch.
       
 (IMG) Bild: Jubel der Bafana Bafana über das erste Tor der Weltmeisterschaft.
       
       BERLIN taz | Nach einer abwechslungsreichen Partie, von ohrenbetäubendem
       Brummen tausender Vuvuzelas begleitet, trennen sich Südafrika und Mexiko in
       der ersten Begegnung der Fußball-Weltmeisterschaft mit 1:1. Ein gerechtes
       Resultat nach zwei unterschiedlich geführten Halbzeiten.
       
       Vor der Pause dominierte Mexiko die Partie, war die reifere, ballsicherere
       Mannschaft, überlegter, mit mehr Präzision im Spiel und den besseren
       Fußballern in ihren Reihen. Vor allem die schnellen und trickreichen Dos
       Santos und Vela brachten die Südafrikaner ein ums andere Mal in
       Verlegenheit und erspielten mit Tempo und der Unterstützung von Aguilar auf
       rechts und Franco in der Spitze eine Reihe guter Chancen.
       
       Die Bafana Bafana hingegen blieb in den ersten 45 Minuten lange Zeit den
       Beweis ihrer WM-Tauglichkeit schuldig. Nervös, unruhig, mit kleinteiligen
       Aktionen und ohne Durschlagskraft ähnelte ihr gleichförmiges Spiel dem
       vielstimmigen, aber melodiefreien Sound der tausenden Vuvuzelas von den
       Tribünen. Einzig Steven Pienaar bemühte sich um Struktur im Spielaufbau,
       konnte aber nicht auf viel mehr als die Mitarbeit des umtriebigen
       Tshabalala zählen.
       
       Die einzige Spitze Mphela hing hoffnungslos in der Luft. Es gab nicht mehr
       als den guten Ansatz einer Kombination und eine feine Flanke von besagtem
       Tshabalala, die Mphela nur knapp verpasste. Keine Frage, die Mexikaner
       hätten führen müssen nach den ersten 45 Minuten.
       
       Anders in der zweiten Halbzeit, in die Bafana Bafana nicht nur mit einem
       neuen Linksverteidiger (Masilela für Thwala) aufliefen, sondern auch ihre
       Verzagtheit in der Kabine gelassen hatten. Es dauerte nicht länger als bis
       zur 55. Minute: Ballverlust der Mexikaner im Mittelfeld, ein schneller
       Querpass und dann ging es direkt in die Spitze, wo Tshabalala den Ball
       mitnahm und wunderschön diagonal durch den Strafraum fliegen ließ, ehe er
       im rechten Torwinkel einschlug. 1:0, die Bafana Bafana war oben auf und
       tanzte.
       
       Das Tor zeigte Wirkung, die Mexikaner waren angeschlagen und kamen zunächst
       zu nicht mehr als einem weiteren strammen Schuss von Dos Santos, bei dem
       Keeper Khune zum wiederholten Male bravourös parierte. Blanco kam ins
       Spiel, auch Hernández wurde von Trainer Aguirre eingewechselt. Aber der
       Schwung der ersten Halbzeit war verflogen, Mexiko verließ nach und nach die
       Kraft, Südafrika zeigte jetzt die klaren Aktionen und entwickelte
       Torgefahr.
       
       Dass die Mannschaft durch Rafael Márquez doch noch zum Ausgleich kam, lag
       an einer Unachtsamkeit der südafrikanischen Abwehr, die eine Flanke
       schlicht ignorierte und Márquez in aller Ruhe aus fünf Metern einschießen
       ließ. In den letzten Minuten wogte das Spiel noch einmal hin und her und
       Südafrika war nah dran am Siegtreffer, als Mphela in der 90. Minute
       lediglich am Pfosten scheiterte. Und so brachte das Spiel am Ende zwar
       keine drei Punkte für die Südafrikaner, aber ein Gewinn für die WM war es
       zweifelsohne.
       
       11 Jun 2010
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Dominik Wehgartner
       
       ## TAGS
       
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