# taz.de -- Beckenbauer und Ballack gegen England: Lieber im deutschen Team spielen
       
       > Nach dem schwachen WM-Auftakt Englands haben Beckenbauer und Ballack den
       > "Three Lions" "hässlichen Kick-and-Rush" Fußball vorgeworfen: 44 Jahre
       > ohne Titel würde an den Nerven zehren.
       
 (IMG) Bild: Nicht unbedingt schokosüß: die England-Kommentare Ballacks.
       
       RUSTENBURG dpa | Wayne Rooney schießt gegen Franz Beckenbauer, und Michael
       Ballack gießt noch mehr Öl ins Feuer: Die WM-Wortgefechte zwischen England
       und Deutschland werden intensiver. "Er soll sagen, was er will. Seine
       Kommentare interessieren uns nicht. Wir hören da gar nicht hin", belehrte
       ein schwer schnaufender Rooney am Mittwoch den grantelnden deutschen
       Fußball-"Kaiser". Beckenbauer hatte den "Three Lions" in Südafrika einen
       Rückfall in die hässliche Kick-and-Rush-Zeit vorgeworfen.
       
       Auch Deutschlands verletzter "Capitano" Ballack bohrte nach dem
       WM-Fehlstart der Engländer noch einmal in der Wunde. "Ihre Geschichte zieht
       sie runter. Die Engländer haben bessere Einzelspieler, aber ich würde
       jederzeit lieber im deutschen Team stehen", lästerte Ballack in seiner
       Times-Kolumne. Im Achtelfinale könnten die alten Rivalen
       aufeinandertreffen.
       
       Beim schwachen Auftakt-1:1 gegen die USA habe sich die Last von 44
       titellosen Jahren bei den Insel-Kickern bemerkbar gemacht, stellte Ballack
       fest. "Viele Spieler sahen ziemlich nervös aus", urteilte der 33-Jährige
       spitz.
       
       Die wachsende Kritik trifft vor allem Englands Coach Fabio Capello, der nun
       unbedingt noch mehr Unruhe vor dem zweiten Gruppenspiel gegen Algerien am
       Freitag verhindern will. "Capello meint sogar, der einzige Grund für
       Beckenbauers Kritik ist, dass Deutschland Angst vor England als Rivale im
       Titelkampf hat", schrieb der Telegraph.
       
       Respekt haben derzeit aber vor allem die Engländer. "Die Deutschen sahen
       wirklich gut aus. Bis auf sie gab es bislang noch kein Team, das wirklich
       herausragt", befand Torjäger Rooney mit Blick auf das 4:0 von Joachim Löws
       Jungs gegen Australien. Zudem outete sich der 24-Jährige als Fan des
       deutschen WM-Debütanten Thomas Müller. "Er ist ein Klasse-Spieler. Er hat
       mich unheimlich beeindruckt, schon bei Bayern München und jetzt auch hier",
       sagte Rooney im Rustenburger WM-Quartier.
       
       Im rund 90 Kilometer entfernten Erasmia will sich das deutsche Team nicht
       in eine Verbalschlacht mit den Engländern locken lassen. "Es ist nicht
       meine Aufgabe, andere Mannschaften zu beurteilen", erklärte
       Mittelfeldspieler Sami Khedira britischen Journalisten nüchtern. "Wenn wir
       später im Turnier auf die Engländer treffen, müssen wir aufpassen", fügte
       der Stuttgarter immerhin hinzu.
       
       16 Jun 2010
       
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