# taz.de -- Diskussion um WM-Ball "Jabulani": "Schrecklich für die Spieler"
       
       > Die Empörung über den WM-Ball wächst. Die Trainer von England,
       > Elfenbeinküste und Holland kritisieren, der Ball sei nicht berechenbar.
       > Adidas erklärt, jeder habe die Chance zum Testen gehabt.
       
 (IMG) Bild: Kein Objekt der Begierde: der WM-Ball "Jabulani"
       
       RUSTENBURG/JOHANNESBURG dpa | Der flatterhafte WM-Ball erzürnt Englands
       Trainer Fabio Capello. "Dieser Ball ist der schlechteste, den ich je in
       meinem Leben gesehen habe", schimpfte der Italiener vor dem zweiten
       Gruppenspiel der "Three Lions" gegen Algerien am Freitag. "Er ist
       schrecklich für die Spieler. Für die Torhüter ist es unmöglich, die
       Flugbahn zu erkennen", erklärte der 63-Jährige seinen Zorn.
       
       Capello ist der Ansicht, dass das unberechenbare Spielgerät auch
       verantwortlich für den peinlichen Patzer von Torwart Robert Green beim 1:1
       gegen die USA war. Dem Keeper war ein harmloser Schuss von Clint Dempsey
       durch die Finger zum Ausgleich ins Tor gerutscht. "Das große Problem ist,
       dass dieser Ball manchmal unmöglich zu kontrollieren ist", meinte der
       Coach. Vor allem bei langen Pässen bereite "Jabulani" Schwierigkeiten.
       
       Auch andere Trainer wie Sven-Göran Eriksson (Elfenbeinküste) und Hollands
       Bondscoach Bert van Marwijk hatten zuvor den WM-Ball kritisiert. Stars wie
       Lionel Messi und Steven Gerrard sowie mehrere Torhüter wie Gianluigi Buffon
       und Iker Casillas machten ihrem Ärger über die mit einer neuen
       Fertigungstechnik hergestellte Kugel Luft.
       
       Der fränkische Ball-Produzent Adidas erwiderte bislang, Kritik am Ball
       gehöre zum Turnier "wie das Eröffnungsspiel". Allen Teams sei frühzeitig
       angeboten worden, "Jabulani" zu testen. In vielen Ligen war der Ball vor
       der WM bereits zum Einsatz gekommen, auch in der Bundesliga. Die Engländer
       üben hingegen erst seit dem WM-Trainingslager in der Steiermark Ende Mai
       mit dem Spielgerät.
       
       Mexikos Fußball-Nationalcoach Javier Aguirre trotzt dem flatterhaften
       WM-Ball mit ungewöhnlichen Maßnahmen. Nach dem Motto "Übung macht den
       Meister" trainieren die Auswahl-Torhüter der Mittelamerikaner schon seit
       Tagen in ihrem WM-Quartier Thaba Ya Batswana Lodge bei Johannesburg mit
       eiförmigen Rugby-Bällen. Auf diese Weise sollen sie bei den nächsten
       WM-Spielen in Südafrika für die Tücken des runden WM-Leders gewappnet sein.
       
       17 Jun 2010
       
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