# taz.de -- Internationale Presse über Deutschland-Spiel: "Auf ein Nichts reduziert"
       
       > Das Kraken-Orakel war ein schlechtes Omen für die DFB-Elf, doch die
       > Zeitungen sind sich einig: Spanien hat den Sieg verdient. Und die Spanier
       > glauben zu träumen.
       
 (IMG) Bild: Ist Paul Schuld? Zumindest hatte er wieder recht, schreibt die türkische "Hürriyet".
       
       SPANIEN: 
       
       "ABC": "Es ist kein Traum: Spanien steht im WM-Finale."
       
       "El Mundo": "Die spanischen Spieler sind klein, aber was sie für ihr Land
       geleistet haben, ist die große Metapher einer Utopie. Deutschland, den
       Giganten der Vergangenheit, haben sie auf ein Nichts reduziert."
       
       "El País": "Bislang hatte die Nationalelf ihr fußballerisches Können noch
       nicht unter Beweis stellen können. Aber im wichtigsten Augenblick zeigte
       sie ihre beste Version."
       
       "As": "Tiqui-taca und ein furioses Tor! So wie Spanien gespielt hat, wird
       wohl im Paradies gespielt. Gegen das beste Deutschland der vergangenen
       Jahre hat die spanische Nationalelf einen entzückenden und hypnotischen
       Fußball entfaltet."
       
       *** 
       
       GROSSBRITANNIEN: 
       
       "Daily Telegraph": "Es war so, als entdeckte man die Rolling Stones als
       Straßenmusikanten am Leicester Square oder Lewis Hamilton beim Autoscooter
       auf dem Rummelplatz - einfach ziemlich unwahrscheinlich."
       
       "The Guardian": "Spanien schreibt Geschichte, indem es sich wiederholt. Das
       Land zieht ins WM-Finale ein, weil es die Formel für Glorie gefunden hat."
       
       "The Sun": "Puyols Überraschungsschlag versenkt die Deutschen - Das echte
       Spanien ist schließlich doch noch in Südafrika angekommen. Der deutsche
       Brummi wurde von der Straße gedrängt."
       
       "Daily Express": Es ist wahrscheinlich nur ein kleiner Trost für den
       hellsehenden Tintenfisch im Aquarium in Oberhausen und die übrigen
       Einwohner dieser deutschen Stadt, dass sein untrügerisches Gespür für
       Sieger intakt geblieben ist."
       
       *** 
       
       NIEDERLANDE: 
       
       "Algemeen Dagblad": "Spanien rechnete ab mit Deutschland, das in diesem
       Turnier Australien, Argentinien und England niedergeschmettert hatte. Doch
       in Durban war wenig zu sehen von diesem herzerfrischenden Spiel."
       
       "De Telegraaf": "Komm nur, Spanien! Oranje muss Sonntag in Johannesburg auf
       Kosten Spaniens Weltmeister werden. Die Spanier wirkten zwar viel stärker
       als Deutschland, doch den Unterschied in der Kampfkraft konnten sie erst
       spät in der zweiten Hälfte zur Wirkung bringen."
       
       "Voetbalkrant": "In der zweiten Halbzeit kam Deutschland wieder hoch, aber
       Spanien nahm die Sache schnell in die eigenen Hände. Und Puyol bekam eine
       Chance, seinen Aussetzer in der ersten Hälfte wieder gut zu machen. Sein
       Kopfball war unhaltbar."
       
       *** 
       
       ITALIEN:
       
       "La Gazzetta dello Sport": "Fiesta Spagna, Ciao Germania. Del Bosque freut
       sich über seine 11 Bestien, Löw gibt sich geschlagen."
       
       "Corriere dello Sport": "Puyol zwingt Deutschland nieder. Der Oktopus Paul
       hatte wieder recht. Sonntag wird die WM einen neuen Herrscher bekommen."
       
       "Libertà": "Paul irrt nicht: Der Oktopus erwies sich als schlechtes Omen
       für die Deutschen."
       
       *** 
       
       SÜDAFRIKA: 
       
       "The Citizen": "Olé, Olé - Viva Espana. Die Armada setzt ihre Segel fürs
       Finale - Puyol zerschmettert deutsche Träume."
       
       *** 
       
       NIGERIA: 
       
       "Vanguard": "Ein Tor in der zweiten Halbzeit durch Barcelona- Verteidiger
       Carles Puyol brachte Spanien die verdiente Belohnung für ihren ständigen
       Druck gegen Deutschland. Spanien, gegenwärtig Europameister, spielt im
       Finale gegen die Niederlande. Es verspricht ein großartiges Spiel freien
       Angriffsfußballs zu werden."
       
       *** 
       
       KENIA: 
       
       "The Standard": "Spanien zieht an Deutschland vorbei ins Finale. Die
       Spanier beherrschten das Spiel die meiste Zeit, mussten aber kämpfen, um
       die deutsche Seite zu besiegen, die ihr übliches Tempo fehlen ließ."
       
       *** 
       
       DÄNEMARK: 
       
       "B.T.": "Mit dem einen Auge beweinen wir Deutschlands ehrenvolles
       Ausscheiden. Mit dem anderen strahlen wir, weil Spanien so außergewöhnlich
       gut spielt und seinen Erfolg verdient hat."
       
       "Ekstra Bladet": "Puyol, diese Mischung aus Tarzan und Jesus, flog durch
       die Luft wie Superman. Ein Tintenfisch hat den spanischen Sieg
       vorhergesagt. Dann war es ein Hai, der auf brutale Weise den deutschen
       WM-Traum fraß."
       
       *** 
       
       SCHWEDEN: 
       
       "Aftonbladet": "Das schöne, junge Deutschland benötigte zwei Jahre, um die
       eigene Variante des spektakulären spanischen Fußballs einzustudieren.
       Spanien benötigte 90 Minuten, um zu zeigen, dass die Deutschen noch nicht
       ganz am Ziel sind."
       
       *** 
       
       RUSSLAND: 
       
       "Sport Express": "Puyol bestraft eine deutsche Mannschaft ohne
       Durchschlagskraft. Trochowski konnte Müller nicht ersetzen, eine
       Schwachstelle war Boateng: Über seine Abwehrseite liefen dreimal mehr
       spanische Angriffe als über die Seite seines Kollegen Lahm."
       
       "Sowjetski Sport": "Sieg für Spanien - und das Oberhausener Kraken-Orakel:
       Tintenfisch Paul hat es vorher gewusst. Die junge deutsche Mannschaft hat
       dem Druck der Spanier nicht standgehalten."
       
       *** 
       
       TÜRKEI: 
       
       "Fanatik": "Die Toros verpassen den Panzern einen historischen Stoß. Mesuts
       Deutsche wollten Revanche für die EURO 2008, es gab aber dasselbe Resultat.
       Erstmals zieht der Stier ins Finale ein."
       
       "Habertürk": "Spanien stoppt deutschen Allrad. Mit dem schönen Kopfballtor
       von Puyol zieht Spanien erstmals ins Finale ein. Am Ende lachte der Toro."
       
       "Hürriyet": "Der Oktopus wusste es wieder. Die Toros haben Deutschland mit
       dem Tor von Puyol umgeworfen."
       
       *** 
       
       ISRAEL: 
       
       "Jediot Achronot": "Puyols Kopfball hat dem Europameister einen weiteren
       dünnen 1:0-Sieg und das erste WM-Endspiel in der Geschichte beschert.
       Deutschland, das seine Munition gegen England und Argentinien verschossen
       hatte, bleibt nur die Erinnerung."
       
       "Haaretz": "España über Deutschland"
       
       *** 
       
       (QUELLE: DPA)
       
       8 Jul 2010
       
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